Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 467
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Tischner: Zur Geschichte der Materialisationserscheinungen. 467

Ungläubigkeit, der Skeptizismus oder sogar eine zu konzentrierte auf
mich gerichtete Aufmerksamkeit machen den Erfolg des Lesens oder
der Empfindung sofort zunichte."

Das Hellsehen scheint also außerhalb der bewußten psychischen
Tätigkeit und der physiologischen Gehirnprozesse zu stehen. Es handelt
sich offenbar um eine supranormale, nicht an Raum und Zeit gebundene
Fähigkeit, um einen Zustand innerer Erleuchtung, dessen
Vorkommen bei religiösen Mystikern vielfach beschrieben worden ist.

Zur Geschichte der Materialisationserscheinungen.

Von Rudolf Tischner-München.

Wenn icli im folgenden einige geschichtliche Mitteilungen über
die Materialisationserscheinungen bringe, so beschränke ich mich
darauf, die neuere Zeit zu berücksichtigen, denn was aus alten Zeiten
darüber vorliegt ist zu vieldeutig, als daß man viel mit den Mitteilungen
anfangen könnte. Bekanntlich hat ja Du Pre 1 die Hypothese
aufgestellt, daß in den antiken Mysterien auch Materialisationen eine
Holle spielen, indem er eine Stelle in den „Metamorphosen * des Apu-
lejus so auslegt. Man wird aber diese Auslegung doch für zweifelhaft
und bestreitbar halten dürfen. Auch aus späterer Zeit liegt nichts Verwertbares
vor. (Vgl. Psych. Stud., 1920, S. 4oo.)

Wenn ich mich nun der neueren Zeit seit Entstehung des neueren
Okkultismus in der Mitte des vorigen Jahrhunderts zuwende, so ist
aucli für diese Zeit von vornherein zu betonen, daß vieles in bezug auf
Echtheit unsicher bleiben muß; da wir aber auf Grund der exakten Forschungen
an Medien wie Eusapia Paladino, Eva C, Kathleen Goligher,
Jan Guzik, Willi S. usw. die Materialisation zu den bewiesenen Tatsachen
rechnen dürfen, so gewinnen die. Angaben aus früherer Zeit
doch an Interesse, vieles, was man früher als unglaublich abzulehnen
geneigt war, wird man jetzt der Beachtung für wert finden, ich glaube
infolgedessen, daß die Mitteilung der frühesten Berichte jetzt wieder
von Interesse sein kann. Ich kann in dieser kurzen historischen Skizze
natürlich nicht ausführlich auf die Mitteilung der Versuehsbedingungen,
die Fehlerquellen und dgl. eingehen, ich habe mich darüber in meiner
eben erschienenen „Geschichte der okkultistischen Forschung" (im
Baum Verlag) eingehender geäußert.

Bekanntlich nahm die moderne Bewegung des Spiritismus ihren
Ausgang von Amerika und zwar von den Spukvorgängen im Hause des
Farmers Fox in flydesville. Die dort auftretenden Klopflaute erregten
riesiges Aufsehen; durch das bald darauf eingeführte Tischrücken und
die damals aufgekommene Buchslablermethode hatte man ein bequemes
Verfahren, um mittels motorischer Automatismen — diesen „Steigröhren
des Unterbewußtseins", wie ich sie genannt habe — gewisse
unterbewußte psychische Prozesse und Inhalte an das Tageslicht
kommen zu lassen. Im Gefolge dieser eifrig betriebenen Beschäftigung
kam es bald vielfach zu Persönlichkeitsspaltungen. Somnambulismus,


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