Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 472
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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472 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 8. Heft. (August 1924.)

während Slacle, wie ausdrücklich betont wird, ganz ruhig dasaß und
die Hände aul dem Tisch hatte. Auch Hand- und Fußabdrücke sind
unter Bedingungen erzielt, daß man nicht sieht, wie hier Betrug hätte
möglich sein können.

Wenn also auch, wie wir sahen, diese Beobachtungen nicht alle
ohne weiteres zum alten Eisen geworfen werden können, so fragt es
sich doch, ob man nun schon davon sprechen kann, daß damit
die Materialisation als bewiesen augesehen werden kann. Es gibt kein
objektives Kriterium, das einem sagen kann, nunmehr habe eine Tatsache
als festbewiesenes Stück Wissenschaft zu gelten. Der eine ist
darin anspruchsvoller als der andere; während der eine schon hier
„ja" sagen wird, Vierden viele dazu neigen die Dinge erst als bewiesen
anzusehen, wenn sie in höchst eigener Person die Dinge erlebt halben
oder erlebt haben w erden, das wäre dann aber gerade ein subjektives
und kein objektives Kriterium. Ich persönlich meme, so stark man
auch den Indizienbeweis dieser Zeiten einschätzen meg, als fes tbewiesen
kann die Materialisation erst gelten seit den Untersuchungen an Eusapia
Paladino Vllerdings sind die sichtbaren Materialisationen bei ihr gar
nicht sehr häufig, sie sind aber doch von Marbel Ii und arideren
unter Bedingungen erlebt worden, daß an ihrer Realität nicht zu
zweifeln ist. Insbesondere sind bei ihr mehrfach Abdrücke in Ton und
dgl. unter Verhältnissen erzielt worden, daß Betrug nicht in Frage
kommen kann, zudem hat man mehrfach — wie z. B. der Physiologe
Bottazzi - - das Schmelzen der Hand der Materialisation in der des
Untersuchers festgestellt.

Was nun die Erklärung der Materialisationen angehl, so neigte
man zuerst meist der spiritistischen Erklärung zu und meinte, daß die
Geister Verstorbener unter Zuhilfenahme der Kraft des Mediums sich
materialisierten. Die erste nicht spiritistische Theorie findet sich wohl
in dem merkwürdigen Buche ,,Mary Jane: or Spiritualism chemically
explained', London, j303, ^on S. Guppy. Er sagt das Medium gebe
odische Dämpfe von sich, die sich zusammenballen und Tische usw. bewegen
können. Weiter meint er, dieser Dampf könne auch die Gestalt
von Händen annehmen oder auch die Gestalt, die die Einbildungskraft
des Mediums oder einer andern Person, die mit dem Medium in Verbindung
steht, ihm gebe. Ohne auf die sonstigen sehr bestreitbaren
philosophischen Ansichten von Guppy eingehen zu können, muß betont
werden, daß wir hiermit schon eine ganz klare ,,ideoplastische"
Theorie haben. (Das Wort „ideoplastis'li" stammt anscheinend von
Ochorowicz; Psjch. Stud., 1893.)

In Deutschland haben wir wohl die ersten ähnlichen Gedanken
bei dem bekannten Georg Friedrich Daumer in seinem Buclie
„Das Geisterreich'* (Dresden, 1867), in dem er schreibt: „Die innere
Leiblichkeit und Leibesgestaltung... ist mir etwas von der Seele Untrennbares
, ihr selbst Gehöriges, ein Produkt dieses geistigen Prinzips,
wodurch Letzteres unmittelbar sich selbst ein bestimmtes, gestaltendes,
unter Umständen auch sichtbares und fühlbares Dasein gibt..Diese


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