Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 489
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Schröder: Pseudo-Entlarvungen

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Merkwürdig, jene materialistischen Tendenzschriften warfen _ aus
\ nwissen und Berechnung — die Selektionshypothese mit der Deszen-
denztheorie zusammen. Die Entwicklung nicht nur der organischen
Welt ist eine wissenschaftliche Theorie höchster Gewißheit, die Auswahllehre
durch den Daseinskampf dagegen eine inzwischen nur noch
als Ausmerzfaktor, nicht als Entwicklungsprinzip anerkannte Hypo-
these. Und was tut Albert Moll?

Albert Moll verwischt in gleichem Maße und mit
dem gleichen Ziele wohlfeiler Kampfesmittel die
Begriffe „Okkultismus" und „Spiritismus". Nicht, als
ob Moll nicht wüßte, daß der Spiritismus nur eine der die okkulten
Erscheinungen deutenden Hypothesen wäre. „Es soll" mit dem „Ausdruck
Okkultismus" gesagt werden, daß man nicht ohne weiteres eine
Geistertheorie zur Erklärung annehmen soll, sondern daß man sich
zunächst auf das tatsächliche Gebiet zu beschränken hat (1 S. 8). Dennoch
„scheint es" Moll, daß manche den Ausdruck Okkultismus...
nur deshalb wählen, weil sie nicht offen zugeben wollen, daß sie Spiritisten
sind; sie fürchten sich wohl, dabei etwas lächerlich zu wirken,
obwohl Behauptungen von solchen Okkultisten, die sich nicht offen
zum Spiritismus bekennen, oft stärkeie Anforderungen an unser
Donken stellen als der reine Spiritismus" (I S. 9).

Dieses Bekenntnis Ulbert Molls, die Hypothese der
bequemsten Denkarbeit zu bevorzugen, angemerkt, erschöpft
sich doch hiermit keineswegs die Erklärung für die in der vorliegenden
Schrift durchgeführte Konfusion der gänzlich unterschiedlichen
Begriffe Okkultismus und Spiritismus. Die absichtliche Unterschiebung
deutet Moll selbst in obigem Zitat an: das „Lächerlichmachen
" des „okkulten" Tatsachenbestandes durch
recht billige Angriffe auf die spiritistischen Auswüchse
. So fehlt natürlich schon im ersten Sitzungsbericht „der
Geist der vor wenigen Monaten verstorbenen Großmutter" nicht
(I S. 20).

Das Urteil über die allgemein wissenschaftliche, d. h. objektiv
kritische Einstellungsfähigkeit und somit Arbeitsweise dieses „ersten
Fachmannes" könnte bereits hiernach nicht günstig sein. Es ist jedoch
des weiteren erst an dem Inhalte als solchem zu überprüfen. Da erscheint
es an sich durchaus angemessen, daß Albert Moll auch
andeie Autoren zu Worte kommen läßt.

Welche Autoren sinddies? Wer ist z. B. Willmann,
nach dem er die Abbildung 10 (I) „Professor Zöllner und Slade" bringt,
mit dem textlichen Anfügen: „Man wird unschwer aus dem Bilde erkennen
, welcher von beiden der Schlauere ist, der gelehrte «deutsche
Professor oder das amerikanische Medium." Diese Abbildung findet
sich als Tafel (S. 128) in C. Willmann „Moderne Wunder" (2. Aufl.,
Leipzig, 1892), ein Bild, „welches aus dem Nachlasse Zöllners stammt",
auf dem „beide in der Betrachtung eines Schriftstückes versunken
sind" (S. 126). Willmann, „Fabrikant magischer Appa-


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