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:!K) Psychische Studien. LI. Jahrgang, 8. Heft. (August 1924.)
ate In Hamburg", eröffnet das „Werk" mit einer Tafel seines
iöchsleigenen Konterfeis, er spricht schon in dem „Vorworte" von
lern Spiritismus als einer „die Seelen der Menschheit vergiftenden
rheorie" und ..verdammungswürdigen Lehre."
C. Wilimann behauptet (S. 126), Gelegenheit gefunden zu haben,
,die Verhältnisse Zöllners eingehend zu erforschen", und in dem-
^lijen Atemzuge, daß, „soviel erwiesen" sei, „Zöllner wenige Tage
,ach der Abreise Slades von Leipzig zu der Einsicht gelangte, daß
etzterer sich die Leichtgläubigkeit wie das Vertrauen Zöllners für
icine Zwecke zu nutze gemacht" hätte. Das alJes ist vollkoinnen
unwahr! Wenn man die Zöllnerschen Schriften auch nur
)berflächlich kennt, muß man wissen, daß Zöllner sein erstes, übrigens
;ofort erfolgreiches „Knotenexperiment" mit Slade am 17. XII. 77,
n Leipzig anstellte. Das auch von C. Wilimann reproduzierte Bildnis
Uades ist nach einem am 24. V. 78 von A. Naumann (Leipzig) aufgenommenen
Negativ reproduziert (Zöllner, ..Die transcendentale Phy-
;:k", Leipzig 1879, „Erläuterungen"). Aber noch in seiner 1880
erschienenen Streitschrift „Zur Aufklärung des deutschen
»olkes" tritt Zöllner in seiner geharnischten Weise
ür die Echtheit der Sladeschen Experimente ein
'S. 27—39 u. a. 0.). Er schreibt (S. 71): „Es steht jedem Leser frei,
feirn Slade für einen raffinierten Betrüger zu halten; aber kein ehr-
icher und anständiger Mensch hat ein Recht, diese seine subjektive
Jeberzeugung ohne den objektiven Beweis ihrer Richtigkeit
iffentlich auszusprechen und hierdurch Herrn Slade, den viele
glaubwürdige und gewissenhafte Forscher für einen ehrlichen
vlann halten, öffentlich seiner Ehre zu berauben " Diese >ier Professoren
AnA außer 2;öllner: Wilh. Weber, Fechner, Scheibner,
ilso Männer von höchstem wissenschaftlichen Ansehen noch in unserer
^eit. An ihnen, auch z. B. an Ed. v. IIartmann geht C. Wilimann
in pathologischer Selbstüberschätzung vorüber, „weil er die
ichtige Auffassung und genügende Erklärung vermißt" (S. 24).
Wenn Albert Moll dazu behauptet (I S. 48), daß Zöllners „eigne
Erstellungen kaum Zweifel daran lassen, daß ,er* einem Schwindel
■um Opfer gefallen" sei, so will ich im Interesse Molls
einstweilen annehmen, daß er die Arbeiten Zöllners
.u studieren noch nicht Muße gehabt hat; es ist sonst
mter Wissenschaftlern nicht Brauch gewesen, derart schwere Vorwürfe
ohne nähere Begründung zu erheben.
Ein anderer Gewährsmann Molls, dem er gar vier ganzseitige Abbildungen
(21 bis 24) entlehnt, ist „der amerikanische
Schriftsteller William Marriott", der sie in „Pearsons
vlagazine" (mareh 1910) erscheinen lassen hat. Moll behauptet (I S. 65),
laß sich Mariott „ein besonderes Verdienst um die Frage erworben
i»be, daß man auch unter den von Spiritisten angegebenenBedingungen
ast stets imstande ist, künstlich die Geister darzustellen."
Es ist mir trotz mehrseitiger Bemühungen nicht möglich gewesen,
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