Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 492
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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492 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 8. Heft (August 1924.)

Die Abbildung n (IS. 53) gibt eine Augenblicksauf nähme tiner
Tischelevation" aus „Morselli: Psicologia e Spiritismo, Torino 1908 *
wieder. Zu diesem Bilde schreibt Moll (S. 55): „Man siehl da nicht,
wie sicli der Tisch erhebt. Zum Teil sieht man nicht einmal, daß er
sich überhaupt mit allen vier Füßen hebt. Man kann nicht einmal
feststellen, daß die Füße aller Anwesenden auf der Erde sind, besonders
die der Eusapia Palladino. Man sieht auf dem einen Bilde nur ihre
Schuhe. Daß die Medien aus diesen oft herausschlüpfen und dann mit
dem Fuß oder Knie den Tisch heben, ist kaum zu bestreiten." Die von
Moll angezogene Aufnahme ist in der Tat nicht frei von Einwandsmög-
lichkeiten. Standen ilnn aber keine anderen zur Verfügung, oder, um
mich genauer auszudrücken: Kannte Moll keine besseren? Er
kannte sie!

Seine Abbildung 6 „Befreiung der Hände'* ist Flammarion „Les
forces naturelles inconnues", Paris, entnommen. Ich besitze dieses
Werk nur in dei Uebersetzung „Unbekannte Naturkräfte" (Stuttgart,
Julius Hoff mann; 3. Aufl.). In ihm finden sich noch versemedeoe
Tischerhebungs-A.ufnahmen mit Eusapia, unter denen die auf Tafel 1
wiedergegebfne den Einwendungen, welche Moll zu der von ihm publizierten
erhebt, begegnet, die \or allem eine zureichende Fuß- wie
Kniekontrolle bezeugt. Warum mag nur Moll nicht diese
Aufnahme, welche er kennen mußte, für seine
Schrift herangezogen haben? Ist für einen Mann, welcher
überall namens der Wissenschaft, d. h. doch wohl der Wahrheit spricht,
die Annahme zulässig, daß er das geringere Bild wiedergegeben habe,
um desto >\ ohlfeiler Täuschungen bei den sogenannten Tischerhebungen
glossieren zu können?

Albeit Moll beruft sich auch auf Thomas Mann (I S. 61):
Nachher vurden minimale Reste grauen Tons am Fingernagel des
Mediums Willy gefunden, wie Thomas Mann berichtet. Es ist dies
um so bemerkenswerter, als kürzlich noch öffentlich berichtet wurde,
Willy sei noch nie bei einem Betrüge ertappt worden. Also, Moll
zitiert Thomas Mann für die Betrugsbehauptung in Bezug auf
Willy Sch.! Wie urteilt aber Mann tatsächlich? Anschließend
an die von Mann wieder gegebene Erklärung Gustave
Geleys: „Ich sage nicht: es wurde in diesen Sitzungen nicht betrogen,
sondern: die Möglichkeit zu einem Betrüge war überhaupt nicht vorhanden
." Anschließend an diese Erklärung fährt .Mann fort: „Das
ist durchaus mein Fall, und die so reizvolle wie vertrackte innere
Lage ist eben die, daß die Vernunft anzuerkennen befiehlt, was
wiederum die Vernunft als unmöglich von der Hand weisen möchte.
Nachdem ich gesehen, halte ich es für meine Pflicht, Zeugnis
dafür abzulegen, daß bei den Experimenten, denen ich beiwohnte, jede
Möglichkeit mechanischen Betruges, taschenspielerischer Illusionierung
nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen war ..." So urteilt Mann
in „Okkulte Erlebnisse" („Die Neue Rundschau", März 1924, S. 219)
im Anschluße an den genannten „Befund" in Wirklichkeit. Zu
welchem Ergebnis gelangt Moll im Verfolge seiner zitierten Worte


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