http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0520
494 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 8. Heft. .CAugust 1924.)
schaftliche Kritik benimmt, ist mir besonders im Hinblick auf den
übrigen Inhalt der Schrift nicht verständlich. In Schrencks „Experimente
der Fernbewegung" (Stuttgart 1924) findet sich S. 46 eine der
Molischen Abbildung 26 gleichwertige als Abbildung 8 „Durch Verschieben
der Fäden entstandenes Loch". Zu ihr bemerkt Schrenck
S. 47: „Die Fäden zeigten sich nach der Seite und nach oben" (! Verfasser
) „deutlich zusammengeschoben." Dies „nach oben und seitlich"
wiederholt Schrenck für drei Sitzungen S. 47 und stellt es auch S. 49
für die gesamten bezüglichen sechs Sitzungen fest. Der Loch-Durchmesser
wird auf 3—5 mm angegeben. Die „Entfernung der Spieldose,
deren Werkhebel bei diesen Versuchen ein- und abgestellt wurde, betrug
bis zu 1 m Abstand vom Körper des Mediums (S. 49). Bei allen
diesen Versuchen hatte Willy Seh. seine Kleidung vor der Sitzung mit
einem „Sitzungskostüm" (schwarzer Trikot, Mantel, Pantoffeln) auszuwechseln
, selbstverständlich unter Kontrolle. Also: er mußte ein
etwa 5 mm Höchstdurchmesser fassendes, auf 1 m Länge ausschiel>-
bares, fernrohr-tubusartiges Instrument im Körper selbst verborgen
halten, um es beim Kleiderwechsel mit in den „Käfig" zu nehmen.
Will Albert Moll sich einmal von einem Techniker ausrechnen
lassen, wie lang dieses Instrument bei einem Höchstdurchmesser von
etwa 5 mm genommen werden müßte, um — obendrein mit dem
Munde! — gehandhabt werden zu können? Albert Moll hat die
Phänomenik der Klopf laute u. a. damit abgetan, daß er sich, nach
seiner Behauptung, die Fähigkeit der Knacklauterzeugung
mit den Zehengelen ken in den Stiefeln übungsmäßig angeeignet
habe. Ich würde im Interesse der Wahrheitsergründung
wünschen, daß er jene Phänomenologie
Willy Sch.s durch Unter- und Wiederhervorbrin-
gung solcher Instrumente in seiner oralen bzw.
analen Oeffnung selbst ausprobiere. Hoffentlich hält ihn
die Besorgnis, sich an der „Klammer oder dem Haken am Ende" zu
verletzen, nicht von diesem für die Erweisung seiner Behauptung unbedingt
erforderlichen Versuche ab. M o 11 s Geschicklichkeit — ich sage
besser, sein unbegrenztes Vertrauen in die Allmacht der Taschenspielerei
würde aber auch dann noch nicht das Ziel seiner Wünsche
auf Betrugsbehauptung und Entlarvung erreicht haben. Denn, gesetzt
auch der Fall, Moll hätte dieses Instrument unbemerkt in den „Käfig"
gebracht, so hat er es aus einer jener Oe*ffnungen erst
einmal in den Mund zu bringen und aus ihm zu gegebener
Zeit wieder zu entfernen. Und das bei kontrollierten
Händen und Füßen des Mediums (z. B. S. ^5)!
Und unter den Kontrolleuren dieser Sitzungen treten ,. B. die Univ.-
Professoren Drs. Karl Gruber und Karl Zimmer unbedingt für die
Phänomenik ein. Und nun auch noch gesetzt der Fall, daß Moll dieses
Instrument unbemerkt in den Mund brächte, möchte er verraten,
wie er sich das Instrument „aus Stahl" konstruiert
denkt, daß es „mit dem Munde" gehalten und von ihm
je nach1 Bedarf kürzer oder länger gemacht werden
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0520