Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 497
(PDF, 233 MB)
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Schröder: Pseudo-Entlarvungen

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wurde dann wieder dunkel gemacht. Es wurde die Fortsetzung der
Sitzung im Dunkeln anberaumt. Es öffnete sich wieder der Schub. Da

das Mädchen von dem Tisch entfernt worden war, konnte dieses Medium
kaum noch den Schub öffnen. Ich griff aber hinunter und fühlte
plötzlich eine Hand, die meiner Ansicht nach von dem Sohn der Frau X.
herrührte. Als die Hand meine fühlte und ich das Wort „Besetzt"
rief, zog sie sich schnell zurück. Ich hatte zuerst noch eine der anwesenden
Damen in Verdacht, doch sprach die Haltung der Hand da-
gese,,.'- U. s. f.; es würde zu weit führen, wollte ich noch die weiteren
15 Zeilen des Berichtes anfügen. Die Zusätze a) bis d) stammen von mir.

So berichtet Albert Moll. An der Sitzung nahmen teil außer Moll
und der 3-köpfigen „medialen * Familie Pr., ein von Moll als „Herr
Y." bezeichneter Herr Sanitätsrat R. und zwei Damen B. und U. Auf
meine Bitte sind mir schriftliche protokollarische Aufzeichnungen über
den Sitzungsverlauf von allen drei Teilnehmern zugegangen. Alle
drei stimmen ausdrücklich darin überein, daß die
Sitzung sofort nach der,, Fußergreifung" (c )und der
bezüglichen Lichteinschaltung unterbrochen und
nicht wieder aufgenommen wurde! Alles, was Moljl
über die Handergreifung und das famose „Besetzt"
und weiter [unter d)l schreibt, ist demnach freie Erfindung
Molls! Zwei der Zeugen erinnern auf das
Allerbestimmteste und sind bereit zu beeiden, daß
zu a) gerade die Frau Pr. Moll aufgefordert hat, als
letzter die Küche zu verlassen, zu b) die Familie Pr.
sich dagegen gesträubt h £Pt, eine Dunkelsitzung zu
halten, da sie den Einfluß böser Kräfte fürchte! Der dritte der
Zeugen vermag sich auf Einzelheiten nach so langer Zeit nicht mehr
zu besinnen, dem aber keineswegs zu widersprechen! Es ist eine geradezu
ungeheuerliche Vergewaltigung der Wjahr-
h eit seitens Molls, welchedieseZeugnisseerweisen!

Das ist die Wahrheitsliebe, wie sie sich in diesem einzigsten
nachprüfbaren seiner Protokolle äußert. Und diese
wahrheits widrigen Behauptungen bedeuten zugleich
die Unterstreichung des Vorwurfes des Betrugeseiner
ganzen Familie gegenüber!

Und dieser Albert Moll ist derselbe Moll, der ob einzelner Un-
genauigkeiten eines Protokolls und der möglichen größeren Exaktheit
einer Versuchsanordnung die schwersten Einwendungen gegen die
wissenschaftliehen Qualitäten der Beobachter erhebt und zugleich den
ausgesprochenen Vorwurf des Betruges gegen das betreffende „Medium!"
Derselbe Albert Moll!

Moll hat zwar die höchst sonderbare Anmerkung
(S. 16) gegeben: „Wenn ich1 hier und da auch sonst gelegentlich von
Betrug spreche, so sei dieses Wort nicht in juridischem oder ethischem
Sinne aufgefaßt. Vielfach handelt es sich nur um einen Ulk ..." Was
würde aber wohl Moll sagen, wenn ich ihn mit Hinweis auf jene Be-
richt-UnWahrhaftigkeiten als Betrüger bezeichnen wurd<\ unter Bezug-


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