Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 504
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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504 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 8. Heft. (August 1924.)

trischer Universitätskliniken „der Suggestion der okkultistischen Atmosphäre
erlegen". Ich habe übrigens Herrn Moll diese ledere
Redewendung nie übelgenommen, treuen wir uns, daß die Strömung
des wissenschaftliehen Okkultismus Suggestiv krall hat. Denn wenn
eine Sache auch auf geistig Hochstehende suggestiv wirkt (oder sind
das die Gegner von Albert Moll nicht?), so spricht dies meines Erachtens
zwar noch nicht für ihre absolute Richtigkeit, aber doch enl-
schieden für ihre Güte. I*i doch Has principibus placuisse auch für
eine Sache kein schlechtes Prädikat.

Moderne Eriimyen.

Ein Beitrag zur Kriminaltelepathie.

Unter diesem Titel erschien von mir in der „Berliner Börsenzeitung"
vom 12. April d. J. ein kritischer Aufsatz über einen Dessauer Fall, in
welchem nach Berichten einer Zeitungskorrespondenz, die Anfang April
die Runde durch die deutsche Presse machte, angeblich ein Mörder
durch ein Medium entlarvt worden sein sollte. Dieser Korrespondenzbericht
bezog sich auf einen Versuch, den Rektor Seeling in Dessau auf
Veranlassung des Untersuchungsrichters in einer Mordsache angestellt
hatte. Der Zeitungsbericht gab den wahren Sachverhalt nach der mir
gemachten brieflichen Mitteilung des Untersuchungsrichters im wesentlichen
richtig wieder. Ich hatte nicht nur aus allgemeinen Erwägungen
auf Grund der Erfahrungen, die ich bisher bei der aktenmäßigen Nachprüfung
ähnliche/ Fälle gemacht habe, sondern auch aus Gründen, die
die sachliche Eignung Rektor Seelings zur Anstellung solcher Versuche
betrafen, in meinem oben erwähnten kritischen Aufsatz vor übereilten
Schlüssen gewarnt und ein ruhiges Abwerten anempfohlen, Die persönlichen
Bemerkungen, die im Interesse der Sache erforderlich waren,
hatte ich absichtlich außerordentlich vorsichtig abgefaßt, obwohl beweiskräftiges
Material in meinen Händen ist, das mich zu einer deutlicheren!
Sprache berechtigen würde. Versuche, die in Gegenwart des Berliner
Nervenarzes Dr. v. Rutkowski angestellt wurden, u. a. auch mit dem in
Dessau benutzten Medium, verliefen negativ. Sie zeigten aber auch
unwiderleglich, wie begründet meine Zweifel an der Eignung Rektor
Seelings zum Versuchsleiter gewesen waren, Zweifel, die übrigens u. a.
auch von dem im Herbst v. J. anscheinend leider verunglückten Hallenser
Professor Dr. Kauffmann, der 1921 Versuchen Seelings bei Dessau in
einem anderen Kriminalfall beigewohnt hat, durchaus geteilt werden.
In einer „Berichtigung", deien Aufnahme Rektor Seeling in die „Berliner
Börsenzeitung" veranlaßte, ohne mich davon zu benachrichtigen, trotzdem
ich damals mit ihm zusammen experimentierte, berichtigte er angebliche
Behauptungen von mir, die ich nie aufgestellt hatte, während
er die tatsächlich von mir behaupteten entscheidenden Tatsachen unwidersprochen
ließ. Sobald ich von dieser „Berichtigung" erfuhr, legte
ich in einem Schreiben an Rektor Seeling entschiedene Verwahrung dagegen
ein.

Das Verhalten Rektor Seelings in dieser Angelegenheit näher zu
beleuchten, wird an anderer Stelle Zeit und Gelegenheit sein. Da aber
die irreführenden Angaben der Zeitungsnotiz und der sogenannten „Berichtigung
" Rektor Seelings durch Aufnahme in die „Psychischen Studien
" S. 308 ff., 371 f. eine weitere Verbreitung gefunden haben und
durch einige daran geknüpfte Bemerkungen des Herausgebers der Anschein
entstehen könnte, als habe ich leichtfertig oder doch unvorsichtig
gehandelt, will ich mit einigen Worten den wahren Sachverhalt klarstellen
, da sich, wie sich aus einer Reihe von Zuschriften ergibt, bereits
die Legendenbüdung des Falles bemächtigt hat.


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