Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 509
(PDF, 233 MB)
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M I T T E I L UN GEN

der Deutschen Gefellfchafi für wiffenfdiafilidien Okkultismus.

Zufdhriften, die Mitteilungenbetreffend,finda n denSdiriftführcrHerrn
Dr. med. Walther Kröner, Charlottenburg, Berliner Str. $4, zu richten.

Nr. 8 August 2. Jahrgang. 1924

Ueber den Rapport.

(Nach einem am 6, Februar 1924 vor der D. G. W. 0. gehaltenen Vortrag.)

Von Dr. F. Qu ade, Berlin-Zehlendorf.

Man hat beobachtet, daß Telepathie zwischen zwei Menschen nur
einzutreten pflegt, wenn sie in einer gewissen näheren seelischen Beziehung
zueinander stehen, die man als Rapport bezeichnet hat. Durch
den Rapport sollten, so nahm man an, die beiden Menschen seelisch
gleichsam auf die gleiche Wellenlänge abgestimmt werden, ähnlich
den Sende- und Empfangsapparaten bei der drahtlosen Telegraphie.

Wäre das richtig, dann müßte der telepathische Befehl eines
Hypnotiseurs A, der mit zwei von ihm oft hypnotisierten Personen B
und C in Rapport steht, an die eine Person B notwendigerweise auch
die Person C erreichen. Denn B/ wie C mußten ja auf die gleiche
Wellenlänge abgestimmt sein, um A's telepathische Botschaften
empfangen zu können. Nun aber erreicht solch Befehl nur B, wenn
A an B gedacht, nur C, wenn A C beeinflussen will. Folglich stellt
der Rapport nicht den ganzen Menschen auf eine bestimmte Wellenlänge
ein, es handelt sich um feinere, differenziertere Verhältnisse.

Menschen, die zueinander in Rapport stehen, sind gewisse Erlebnisse
gemeinsam, also nicht einfach nur gewisse Vorstellungen, sondern
auch Gefühlseindrücke und Wertungen. Thnen verbindet sich mit der
Vorstellung des anderen das Gefühl der Sympathie oder Achtung, viel-
leicht auch des Haßes oder der Furcht und einer höchst persönlichen
Beziehung zu ihm. Solche seelischen Erlebnisse, die in sich gleichzeitig
Gedankliches, Affeklbetontes und als Eindruck Gewertetes enthalten,
hat Dr. W. Haas als „psychische Dinge" bezeichnet (vgl. sein Werk „Diei
psychische Dingwelt '. Verlag von Friedrich Cohen in Bonn, 1921).

Vortragender glaubt sagen zu dürfen, daß Rapport nur zwischen
Trägern gleicher psychischer Dinge walten kann. Er stellt sich vor,
daß durch das Wecken einer auf den anderen bezüglichen Erinnerung
etwas wie Schwingungen hervorgerufen werden, die durch einen der
physikalischen Resonanz vergleichbaren Vorgang gleichartige psychische
Dinge im andern zum „Erklingen" bringen. Die Wahrnehmung
davon wird um so leichter eintreten, je intensiver der Sender die Vorstellung
willkürlich oder auch, besonders in Lebensgefahr oder im
FieberdeJirium, unwillkürlich erregt hat, oder je aufnahmebereiter
der Empfänger ist. In der Ruhe, vornehmlich im Schlaf oder Somnambulismus
, ist die Empfänglichkeit am größten, ganz abgesehen
davon, daß einige ein besonders feines inneres Ohr haben, während die
meisten recht schwerhörig sind. Diese Feinhörigen wissen oft, wenn

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