Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 510
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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510 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 8. Heft. (August 1924.)

jemand ihnen einen Brief schreibt oder im Begriff steht, sie anzutele-
phonieren. Von ihren Erfahrungen her dürfte auch die Vorstellung
des Volkes stammen, das Ohr klinge einem, wenn andere Gutes oder
Schlechtes über einen reden.

Gedankenschwingungen werden nicht langsamer sein, als die
elektromagnetischen Wellen, können also in einer Sekunde mehrfach
die Erde umkreisen. Deshalb spielt die Zeit für die Telepathie keine
Rolle. Ist durch Resonanz infolge der Erregung psychisch gleichartiger
Dinge erst einmal die Verbindung hergestellt, so kann sie zur Ueber-
mittlung neuer dem Empfänger noch unbekannter Nachrichten benutzt
werden. Ob hier etwa stehende Wellen der Vermittlung dienen,
oder feinstoffliche Fluide, wie Jenseitige z. B. bei der Kreuzkorrespondenz
angaben (vgl. Dr. Geley „Contribution ä Fetude des corre-
spondances croisees" S. 19. H. Durville, Paris, 1920) ist noch nicht
zu entscheiden. Jedenfalls gelingen telepathische Versuche auf geringe
Entfernungen leichter. Wo spontan oder experimentell größere Entfernungen
überwunden wurden, ist ein Austreten des Fluidals beim
Sender odor Empfänger nach den Begleitumständen fast immer wahrscheinlich
.

Träger gleichartiger psychischer Dinge brauchen nicht nur Lebende
zu sein. Psychische Dinge, die durch den von Haas als Psychisierung
bezeichneten Vorgang aus einer von der physischen durchaus verschiedenen
Materie von Menschen wie auch Tieren gebildet werden
können, werden beim Briefschreiben auf das Papier, beim Tragen eines
Kleidungsstückes auf dieses, beim Bewohnen eines Raumes auf seine
Wände und auf die Gegenstände in ihm übertragen. Hellseher können
solche Gebilde unter Umständen sehen. Vortragender führt für
letzteres mehrere Beispiele an.

Ein Mitglied der Gesellschaft, Herr 0. K. sah in Q.'s nächster
Nähe einmal das Bild eines jungen Menschen, der Q. eine Stunde zuvor
verlassen hatte; Herr K. schilderte richtig sein Aeußeres und gab auch
seinen Vornamen sowie die beiden letzten Silben seines Vatersnamens
an. Die Beobachtung erfolgte, während Q. sich mit anderen im Gespräch
über Dinge befand, die mit jenem jungen Menschen auch nicht
das geringste zu tun hatten. Unter ganz ähnlichen äußeren Umständen
wurde das Bild eines Herrn, mit dem Q. kurz vorm Zusammentreffen
mit Herrn K. zu Abend gegessen hatte, gesehen und zutreffend
Aeußeres und einige Wesenszüge des Betreffenden beschrieben. Beim
dritten Fall sah Herr K. neben einer Dame einen kleinen Jungen, als
dessen Namen er Hans Joachim angab. Die Dame» hatte tags zuvor,
als sie auf eine Elektrische an einer Haltestelle wartete einen kleinen
Jungen beobachtet und mit diesem Namen rufen hören. Nur einig*
wenige Augenblicke hatte sie sich mit dem Gedanken beschäftigt, daß
Hans Joachim ein ganz hübscher Name wäre. Aber dies hatte genügt,
ein psychisches Ding zu schaffen, dessen Vorstellungsinhalt noch vierundzwanzig
Stunden später von Herrn K. als gesondertes Etwas wahrgenommen
werden konnte.

*


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