Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 527
(PDF, 233 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Bruck: Experimentelle Telepathie an Universitäten..

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Gardner Murphy mitgeteilte Methodik, die hauptsächlich benutzt
worden zu sein scheint, als fehlerfrei zu betrachten ist. Sie ist es
im vollsten Umfange!

Soviel über die Resultate der an dem amerikanischen Universitäts-
institule angestellten Telepathieexperimente. Und nun darf wohl in
diesem Zusammenhange eine Frage gestattet werden, die durchaus
nicht rethorisch genieint ist. Denn sie ist von Eingeweihten schon
oft gestellt und auch beantwortet worden: Wann wird man ähnliches
von deutschen Hochschulen und deutschen
Universitäts-Instituten hören? Diesen Zeitpunkt ziemlich
genau vorauszusagen, ist gar nicht so schwierig: Wir werden dann von
derartigen und vielleicht auch von anderen Experimenten aus der gesamten
parapsychischen und parapsycho-physikalischen Problemsphäre
hören (und man kann wohl hoffen, von derartig beweisenden Resultaten
zu hören bekommen), ^enn den Leitern deutscher Hochschulinstitute
eine genügende Anzahl guter, spezifisch begabter Versuchspersonen
freudig und rückhaltlos sich wird zur Verfügung gestellt haben. Daß
es an solchen auch in unserem Lande nicht fehlt, wird von vielen
Kennern, denen ich mich, soweit die Telepathie-Phänomene in .Frage
kommen, zuzugesellen allen Grund habe, bestätigt. Ebenso fest steht
aber die beklagenswerte Tatsache, daß zur Zeit auch die weitgeöffneten
Türen manches wohlmeinenden, d. h. vorurteilsfreien deutschen Universitätslehrers
(es gibt auch heute schon einige wenige; ich erinnere
nur an ein liberales Angebot von Freiplätzen für derartige Untersuchungszwecke
in seiner Klinik durch den Gießener Psychiater
Sommer) von gut beleumundeten Versuchspersonen gemieden werden
, weil sie durch unliebsame, bekannt gewordene, manchmal stark
übertriebene Vorkommnisse gewarnt, sich seelisch gehemmt fühlen
und ihre Sensitivität nicht einer von ihnen — vielleicht zu Unrecht —
befürchteten unrichtigen psychischen Führung anvertrauen wollen.

Als Folge dieser Zurückhaltung ergab sich auf der anderen Seite
für manche Universitätslehrer als Ersatz für Versuche mit gut qualifizierten
Sensitive — faute de mieux — die Beschränkung auf leerlaufende
Paradeexperimente mit nicht schwer zu „entlarvenden"
Tricktelepathen und sonstigen Tausendkünstlern. Es ist zu bedauern,
daß so viele derartige das Problem selbst nicht fördernde Bemühungen
am untauglichen Objekt umsonst vertan wurden. Bei diesem Tatbestande
liegt es nicht fern, anzunehmen, daß die amerikanischen
Hochschullehrer als die besseren Psychagogen doch wohl bessere
Methoden der Menschengewinnung und -behandlung besitzen, auf
Grund deren die für größere Versuchsreihen notwendigen „Medien"
sich ihnen bereitwilliger zur Verfügung stellen, als das hier des
Landes Brauch ist.

Vielleicht entschließen sich diejenigen unvoreingenommenen Leiter
psychologischer Institute an deutschen Universitäten, denen die endgültige
Aufhellung gewisser Grenzfragen des Seelenlebens am Herzen liegt, als
Ergänzung zu der Enquete ihrer amerikanischen Kollegen, nunmehr eine


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