Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 545
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Hof mann: Was heißt „Sensitiv"?

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Auch bei telepathischen Versuchen habe ich beobachtet, daß einzelne
Medien die Hände als „Schallbecher" vor die Stirne halten, angeblich
um mehr „Strahlen" auf die- Stirne zu lenken. Es scheint auch,
diese haben durch Erfahrung gefunden, die Stirnhöhle sei der Rezeptor
der Einwirkung. Vielleicht haben auch andere Medien, mir fehlen auf
diesem weiten Gebiete ausreichende Erfahrungen, um mir ein Urteil zu
erlauben, ähnlich zu deutende Beobachtungen gesammelt, deren Mitteilung
sehr dankenswert wäre.

Wenn ich auch nicht alles in einen Topf werfen möchte, so glaube
ich doch annehmen zu dürfen, in der statischen Elektrizität ein Mittel
gefunden zu haben, Sensitive auszuwählen und auf den Grad ihrer
Sensitivität prüfen zu können. Es wäre also zu untersuchen, ob und in
wie weit diese Methode für alle Fälle dienen kann.

Ich hatte auf meinem Arbeitszimmer einen Kollektor von 16 cm
Durclimesser — eine mit Staniol sehr glatt beklebte Glaskugel auf gut
isolierendem Fuße — aufgestellt, die in Verbindung mit einem einfachen
Elster-Geitel sehen Elektrometer war. Ich konnte jederzeit erkennen
, wie hoch diese Kugel aufgeladen war.

Wünschte ich einen Besucher auf seine Sensitivität zu prüfen, so
lud ich unbemerkt von ihm, während der Unterhaltung die Kugel
durch einen Fingerdruck und beobachtete, bei welcher Spannung der
Betreffende — er befand sieb auf dem Besucherstuhle in i Meter Entfernung
von der Kugel — Zeichen von Unruhe gab. Ich fand dabei
u. a., daß 200 Volt Aufladung genügten, einen bestimmten Herrn zu
einer lebhaften Reaktion zu bringen. Er strich sich mehrfach die
Stirne und fand erst seine Ruhe wieder, als der Konduktor entladen war.

Leider bietet sich in dem kleinen Orte, in welchem ich zur Zeit
lebe, mir nicht die Gelegenheit diese Versuche fortzusetzen. Ich möchte
deshalb diesen Vorschlag einem Großstädter zur weiteren Verfolgung
überlassen, der leichter in der Lage ist, geeignete Versuchspersonen bei
sich zu sehen.

Es würde genügen, eine etwa 10 cm große versilberte Gartenkugel
isoliert aufzuhängen und entweder mit einem Induktor — oder einer
kleinen Wimshurstschen Elektrisiermaschine, die ja als Spielzeug in
vielen Händen ist — in Verbindung zu bringen. Wenn diese sich in
einem Nebenraum befinden und von da in Betrieb gesetzt werden, wird
der zu Prüfende von dem Vorgange nichts merken und seine Reaktion
unbeeinflußt kund tun. Das nötige kleine Elektroskop, welches ja nur
bis zu einigen hundert Volt zu gehen braucht, und keinerlei Präzisionsinstrument
darstellen soll, ist leicht zu beschaffen, event. selbst
zu verfertigen.

Bei regelmäßigen Versuchen wird man bald finden, bei welchen
atmosphärischen Zuständen ein Sensitiver besser oder schlechter
reagiert, ebenso dessen gesundheitliche „Stimmung" mit in den Bereich
der Untersuchung ziehen.

Wenn sich daran telepathische oder mediumistische Versuche anschließen
, wird reiches Material für die weitere Entwicklung dieser


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