Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 560
(PDF, 233 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0588
560 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 9. Heft. (September 1924.)

vierte er 1868 an der Universität in Tübingen mit der Schrift
„Oneirokritikon, der Traum vom Standpunkte des transzendentalen
Idealismus'4, nahm nach dem Kriege 1871 den Abschied und
widmete sich ganz dem Studium der Philosophie und den Untersuchungen
des ihn überaus stark fesselnden Gebietes der transzendentalen
Weltanschauung. An den berühmten langandauernden
Sitzungen zu Mailand 180^ mit Eusapia Palladino nahm er mit
Aksakow, Schiaparelli, Gemosa, Finzi, Ermacora u. a. Anteil, wo-
rüber er ausführlich in seinei Schrift ,,Der Spiritismus14 (Reklam,
Leipzig) berichtete, die zu den besten und grundlegenden des
Gebiets zählt. An seinem Wohnsitz München zählte Carl du Prel
zu den Stützen der Psychologischen Gesellschaft. Sein Hauptwerk
ist: ,,Die Philosophie der Mystik44, ferner: „Die Entdeckung der
Seele*4, „Die Magie der Naturwissenschaft44, „Die Mystik der alten
Griechen44 u. a. An äußeren Ehren hat es dem einfachen Manne
nicht gefehlt, er ging ihnen gern aus dem Wege. Eine vorzügliche
Reproduktion seines Denkerkopfes, nach dem Gemälde seines
Freundes Professor Albert von Keller, befindet sich in dem noch
vorrätigen „Kellerheft44 Psych. Studien 1921, April-Maiheft. Seine
wertvollen Werke, seine hohe Bedeutung für die moderne Forschung
sichern ihm einen unvergänglichen Ehrenplatz im Gedächtnis der
denkenden Menschheit.

Meinungsaustausch«

Zu der Erwiderung von Dr. F. Albert möchte ich, da es sich hierbei
um grundlegende Probleme handelt, folgendes bemerken:

1. Ich nabe nicht behauptet, daß es von der Weltanschauung des
einzelnen abhängt, ob er den idealen ethischen Forderungen Folge leisten
will, sondern nur, daß es von seiner Weltanschauung abhängen wird,
ob er tatsächlich über die uns gegebenen Schranken hinausgeht, d. h. in
einer höheren Welt die letzten Entfaltungsmöglichkeiten seiner Anlagen
sieht. In diesem Sinne wird der geborene Materialist niemals vor die
Frage gestellt werden, ob für ihn eine Ausbildung höherer seelischer
Fähigkeiten in Betracht kommt, da seine ganze psychische Einstellung
eine derartige ist, daß nur das sinnlich Gegebene auf ihn wirken und
ihn zu seinen Handlungen veranlassen kann.

2. Der „kosmische Zusammenhang" bedeutet nicht nur die Abhängigkeit
des Lebewesens von Gestirnen oder die Möglichkeit, daß seine
Seele dort in anderer Form existieren könne, sondern auch, wie sich
E. v. Hartmann ausdrückt, der Anschluß ans Absolute, indem der
Mensch unter Umständen die Fähigkeit hat, die Dinge ohne die
Schranken von Zeit und Raum zu erkennen — *das Absolute ist in
diesem Sinne eben der alles umfassende Urgrund, den auch die moderne
Parapsychologie zur Erklärung dieser Phänomene herangezogen hat.

3. Was meine Bemerkung betrifft, daß geborene Okkultisten möglicherweise
Vorläufer einer den übrigen Menschen erst in Jahrhunderten
erreichbaren Entwicklungsstufe seien, so steht damit nicht die Tatsache
in Widerspruch, daß die intuitive Grundlage der Lebenserscheinungen,
wie sie etwa Bergson vertritt, auf keinem der großen Gebiete unserer
Kultur mehr allein maßgebend sei, da es sich ja dabei gar nicht darum
handelt, diese allein auf Kosten des Intellekts in den Vordergrund zu
stellen, sondern ihr nur den ihr gebührenden Platz neben jenem anzuweisen
. In diesem Sinne hat gerade die einseitige Diesseitskultur der


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