Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 587
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Tischner: Ueber Buchteste.

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gesprochene Form, ohne Harmonie. In den Darstellungen der Medien
ist dies nicht der Fall. Man begegnet in diesen überall die
sichere, oft kühne Linienführung, und wenn Symmetrie fehlt, ist doch
das Gleichgewicht stets gewahrt, ein Umstand, der auf künstlerische
Empfindung schließen läßt. Es findet sich nichts Krankhaftes, nichts
Tastendes, das an die primitive Kunst einer Kinderhand erinnert —
im Gegenteil, es ist die Handschrift einer zwar mit fremden, uns ungewohnten
Anschauungen sich tragenden, im übrigen aber klaren und
zielbewußten Intelligenz. Gewiß, die sich äußernde Intelligenz
zeigt sich bizarr und phantastisch, aber sie ist zielbewußt, hat künstlerisches
Können und macht weder die Fehler eines Kindes, noch eines
kranken Gehirnes.

Das Problem der Malmediumschaft ist der Aufmerksamkeit der
psychischen Forschung würdig. Eine Häufung gutstudierter Fälle wäre
nur zu wünschen, um dem Mysterium näher auf die Spur zu kommen
. Mit dem oberflächlichen Urteil: „Galoppsprünge einer überreizten
Phantasie des Unterbewußtseins", ist nichts gesagt. Prof.
R i c h e t rechnet zwar diese Zeichnungen usw. nicht zur Parapsycho-
logie, weil sie ,.sehr wohl rein menschliche Erzeugnisse sein könnten.44
Sei es so — es ist unmöglich, den exakten Gegenbeweis zu führen,
aber ich begnüge mich damit, daß der berühmte Forscher zugleich erklärt
: „Nichtsdestoweniger steJlen sie ein sehr interessantes Kapitel der
normalen Psychologie dar, das alle Psychologen sorgfältig studieren
sollten."

Ueber Buch-Teste.

Von Rudolf Tischner (München).

Bekanntlich sind in den angelsächsischen Ländern in den letzten
Jahrzehnten mehrere Methoden der Kryptästhesie ausgebildet worden,
die alle mit spiritistischen Voraussetzungen und Ansprüchen auftreten.
Als erste ist da die Art der Kundgebungen zu nennen, wie sie am
besten Frau Piper vertritt, bei der, ganz kurz gesagt, durch die im
Trance befindliche Frau Piper Mitteilungen gemacht werden, die sich
so geben, als ob sie von Verstorbenen herrühren, die meist Bekannte
oder Verwandte eines Sitzers sind. Diese Mitteilungen beziehen sich
auf Einzelheiten (mitunter) aus dem Leben des Verstorbenen, und das
Medium Verstorbener gibt sie vielfach auch in Sprachwendungen und
mitunter Bewegungen, die für ihn kennzeichnend waren. Weiter gibt
es die Kreuzkorrespondenzen, bei denen verschiedene automatische
Schreiber Mitteilungen machen, die den Anspruch erheben, von
einem Verstorbenen herzustammen, und die vielfach die Eigentümlichkeit
haben, daß jede einzelne Mitteilung an sich nur ein Bruchstück
ist, das nur einen Sinn bekommt im Verein mit den andern
Mitteilungen der andern Schreiber. Dann haben wir noch die Versuche
, bei denen ein „Verstorbener" Mitteilungen macht über Dinge,
die den Kenntnissen und der Bildungssphäre des Verstorbenen entsprechen
und von denen das Medium aller Wahrscheinlichkeit keine


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