Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 588
(PDF, 233 MB)
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588 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 10. Heft. (Okt. 1924.)

Kenntnisse hat, indem z. B. ein verstorbener klassischer Philologe Anspielungen
oft recht besonderer Art auf irgendein klassisches Thema,
einen Dichter u.dgl., macht. Eines der ersten Beispiele dieser Art ist
das „LetLteincident", ein Versuch, den Dorr mit Frau Piper anstellte
(vgl. dazu meine „Einführungen in den Okkultismus und Spiritismus",
2. Auflage, München 1928; andere Beispiele in meiner „Geschichte
der neueren okkultistischen Forschung4, Pfullingen 1924).

In den letzten Jahren ist nun noch eine andere, in Deutschland
bisher fast ganz unbekannte Methode mit verschiedenen Eigenheiten
dazugekommen, die der sog. Buchteste. Das Hauptmedium dafür ist
Frau Leonard, hierzulande wohl hauptsächlich l-ekannt durch die
Hauptrolle, die sie in Oliver Lodges „Raymond" spielt. Frau Leonards
„Führerin" (Kontrolle) ist meist „Feda", ein Mädchen von kindlichem
Benehmen, das vielfach auch die Kindersprache redet und z. B. etwa
ins Deutsche übersetzt „geschreibt" statt „geschrieben" sagen würde.
Durch Feda nun teilen sich verschiedene Personen mit, meist Freunde
oder Verwandte eines der Sitzer. Dieser Sitzer ist vielfach der Frau
Leonard nicht einmal dem Namen nach bekannt, und sie ist gewiß
nie in seiner Wohnung gewesen. Trotzdem gibt Frau Leonard oft eine
ziemlich genaue Beschreibung der Wohnung, gibt besonders die Stellung
eines Bücherschrankes an und sagt z. B., daß in dem dritten Buch
des obersten Faches von oben links auf Seite 42 in der Mitte etwas
stehe, was als eine beziehungsvolle Nachricht des Verstorbenen an den
Sitzer gelten könne; teilweise sind diese Bücherhinweise auch ohne
solche persönlichen Beziehungen. Einige Beispiele mögen das auf
diese Weise Geleistete zeigen.

In edler Kürze sei zuerst ein Fall erwähnt, bei dem Frau Leonard
nach' Beschreibung der Stellung des Buches im Bücherregal angab,
das Buch enthalte auf Seite i5 an einer bestimmten Stelle das Wort
„pole" (Stange). Die Sitzerin, die bekannte Forscherin Frau Salter
geb. Verrall, der die Bücher und ihre Stellung zueinander unbekannt
waren, da ihr Mann für das Experiment einige Bücher aufgestellt
hatte, sah zu Hause nach, und sie fand in der Tat, daß an der bezeichneten
Stelle das Wort „pole" vorkam. (Proc. d. S. P. Ii. Bd. 3i
S. 286.)

In andern Fällen handelt es sich nicht um die Mitteilung solch
bestimmter Worte, sondern um andere Anspielungen, etwa in der Art
der Kreuzkorrespondenz, die meist Beziehungen auf das Leben des
sich angeblich mitteilenden Verstorbenen haben. Ein bemerkenswertes
Beispiel dieser Art ist folgender Fall, den eine Frau Ilugh Talbot erlebte
, den sie aber nicht sofort, sondern erst einige Monate spater
niedergeschrieben hat; es sind jedoch, abgesehen von Frau Talbot,
noch zwei Zeugen vorhanden, die von den Mitteilungen Fedas wußten,
bevor die Richtigkeil dieser Mitteilungen festgestellt wurde. Die
Sitzung — einer der ersten Buchteste — fand im März 1917 statt.
Frau Leonard kannte Frau Talbot nicht und wußte noch nicht einmal
ihren Namen. Zuerst beschreibt Feda den verstorbenen Mann


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