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Libanski: Die telekin. Erscheintingen i. Lichte d. mod. Atomtheorie. 593
dieses Satzes die Intelligenz von Einstein zu bezweifeln, weil er sich
mit dem schwierigen Gebiete der Relativitätstheorie beschäftigt.
Nebenbei sei betont, daß das, was hier über die Rolle des Zufalls
bei den Buchtesten gesagt ist, im wesentlichen auch von den sonstigen
Hellsehversuchen gilt und im besonderen von den psychoskopischen»
Versuchen, bei denen an Hand eines Gegenstande® oft sehr genaue
Angaben über sein Schicksal und seinen Besitzer gemacht werden.
Auch hier hat man den Einwand gemacht, diese Angaben könnten
durch Zufall so treffend sein, wie aber diese Nachprüfungen der Buchteste
ergeben, ist das durchaus nicht der Fall.
Man wird also den Zufall keinesfalls für diese Buchteste verantwortlich
machen, mag er auch hier und da eine bescheidene Rolle
spielen. Es erhebt sich jetzt also die Frage, ob es parapsychische Fähigkeiten
des Mediums sind oder ob die spiritistische Erklärung die richtige
ist. Eine zureichende Erörterung der spiritistischen Hypothese
wäre nur bei Berücksichtigung der Kreuzkorrespondenz und der „Minutes
" möglich, das würde hier aber zu weit führen, ich muß dafür
auf meine „Geschichte der neueren okkultistischen Forschung" verweisen
. Es sei deshalb hier nur kurz gesagt, daß das von Frau Leonard
Geleistete nicht grundsätzlich das überschreitet, was ein sehr
guter Hellseher und Telepath auch leisten könnte. Auch ist nicht
recht einzusehen, warum das, was ein entkörperter Geist leisten kann,
nicht auch ein inkarnierter sollte ieisten können. Wenn wir aber auch
die spiritistische Hypothese als unbewiesen ablehnen, so verdienen diese
Bücherteste doch unser volles Interesse durch die dabei zutage tretenden
hellseherischen Fähigkeiten räumlicher und allem Anschein nach
auch zeitlicher Natur. Weiter auf die Theorie der Sache einzugehen,
muß ich mir versagen, dazu liegen die Verhältnisse hier noch viel zu
unklar, es mußte mir im wesentlichen genügen, die Tatsachen mitzuteilen
und die wichtigsten Gesichtspunkte kurz zu erörtern.
Die telekinetischen Erscheinungen im Lichte der
modernen Atomtheorie.*)
Von Ingenieur Edmund Libanski, g. Lehrer der Physik
an der Staatsgewerbeschule in Lemberg.
III s'agit de faire passer certains phenomeneg
mysterieux insaisisables dans le cadre des sciences
positives. Ch. Eichet.
Aus der überwältigenden Fülle der sogenannten mediumistischen
Phänomene, sowohl der physikalischen als auch psychologischen Wahrnehmungen
, entnehmen wir die Gruppe der telekinetischen Erscheinungen
, um die Ursache derselben auf Grund des heutigen Standes
unserer Kenntnis über Materie und ihre physikalischen Gesetze, das
Wesen dieser rätselhaften Phänomene zu untersuchen.
*) Vortrag auf dem II. internationalen Kongreß in Warschau infolge
Zeitmangels entfallen.
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