Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 606
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0636
606 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 10. Heti (Okt. 1924.)

Pseudo-Entlarvungen.

Ein kritischer Beitrag zur „Medien '-En tlarvun gs-

Taktik.

Von Prof. Dr. Christoph Schröder, Berlin-Lichterfelde-OsL

(Fortsetzung und Schluß.)

Man darf gespannt sein, wie Max Dessoir sich nach solcher
begeisterten Erklärung zugunsten der möglichen Echtheit der Gedankenübertragung
im „Jenseits der Seele" ausspricht. Ich zitiere (Auflage
1920, S. ii5/ii6): „... und in meinen eigenen Experimenten
sind vielleicht (sie! Verf.) Selbsttäuschungen und Ungenauigkeiten
vorgekommen..." Oder S. 84: „Bisher indessen sind telepathische
Erscheinungen wissenschaftlich noch nicht allgemem anerkannt (siel
Verf.); ihre Verwertung würde daher bedeuten, Unsicheres auf Unsicheres
stützen."

Also Max Dessoir verleugnet auf das Ausgesprochenste
seine frühere, freudig bewegte Tatsachen-
Anerkennung der sog. okkulten Phänomenik; da er
außer einigen üblichen Phrasen nichts für diese Meinungsänderung
vorzubringen weiß, offenbar, weil ihm die „Förderung einer
übersinnlichen Weltanschauung" nicht mehr als
erstrebenswertes Ziel vorschwebt. Gewiß, gerade der Wissenschaftler
soll Gründen für eine Auffassungs-Aenderung zugänglich
bleiben. Seine Meinung unter dem Drucke des Tatsachenmateriales
wechseln, ist keine Schande. Ich selbst habe mich umgekehrt durch
die Macht der Tatsachen zur Anerkennung der sog. okkulten Phänomenik
umstimmen lassen. Dessoir aber ist dem Kritiker über
allgemeine Redensarten, über „Vielleicht" hinaus fsine um so nachdrücklichere
Begründung seines Auffassungswechsels schuldig, als
er zusammen mit Albert Moll aggressiv der Mitwelt sein
Urteil aufzudrängen trachtet und in der Wahl der Mittel,
wie ich erwiesen habe, keinesfalls wählerisch ist. Sein „Vom
Jenseits der Seele" enthält nun auch auf den Seiten 170 bis 209, wenn
man will, eine Art solcher Begründung unter „Spiritistische (sie!
Verf.) Täuschungen": 1. „Von der Absicht zum Täuschen", 2. „Ein
Beispiel", 3. „Zur Kritik Zöllners", 4- „Psychologisches", 5. „Zur
Psychologie der Taschenspielerkunst", 6. „Die Technik der Medien".

Wer in diesen Ausführungen irgendwelche* Fingerzeige von Wert
erwartet, wie denn Dessoirs eigene Beobachtungen, so die zitierten,
etwa betrügerisch gemacht sein möchten, erlebt eine arge Enttäuschung
. Ueber allgemeine Redensarten erhebt sich die Darstellung
nirgends, nichts als Redensarten, mit denen die „Oeffentlichkeit"
schon von jedem Feuilletonisten bis zum Erbrechen überfüttert wird.
Es wird hierbei größeres Interesse haben, einmal die Dessoir sehe
Taktik, Zöllner zu „kritisieren", in eine etwas hellere Beleuchtung
zu rücken. Nach Allgemeinplätzigem schlägt Dessoir „als
Beispiel" für seine Kritik gerade auch das von mir in meiner Kritik


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