Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 614
(PDF, 233 MB)
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614 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 10. Heft. (Okt. 1924.)

liehen Frage isl, äußerst übel bestellt sein. Und das erweist ja auch
die Bruck sehe Kritik (Ps. St." 1924, S. 481—487), welche Moll
vorzuwerfen vermag, seine Polemik zum „Reifenphänomen4 wider
besseres Wissen erhoben zu haben, und infolgedessen von
M o 11 s „Spiritismus* als einem „Pamphlet" zu sprechen sich genötigt
sieht. Hätte ich hiervon vor Abfassung meiner Kritik von
Mo 11 s „Spiritismus" Kenntnis gehabt, so würde ich denn doch einzelne
mehr angedeutete Züge der Mollschen Taktik
sehr viel schärfer ausgezeichnet haben. JcUt will ich nur hinzufügen
, daß nach mir inzwischen zugegangenen Aussagen Moll bei
der betreffenden Sieglitzer Entlarvungs'-Sitzung (Familie Pr.) überhaupt
nicht den Fuß, wie sein Protokoll behauptet, sondern die
Wade (!) ergriffen hat. Albert Moll ist Mediziner, er wird den
Unterschied beider Begriffe kennen, er muß also absichtlich
von einem Fuß statt einer Wrade berichte! haben. In
der Tat. die Wade kann er nicht ,.in der Lücke zwischen
Schub und senkrechter Brettwasnd des Tisches
ergriffen haben. Die Folgerungen liegen deutlich
zutage!" Das Mollsehe Entlarvungsprotokoll ist in
allem Wesentlichen freie Erfindung!

Dieses unerhörte, nahezu unglaubliche Ausmaß von Unzuverlässig-
keiten und sogar schweren objektiven Unwahrheiten, die im wesentlichen
jedenfalls einmal als solche oberbewußt gewesen sein müssen,
hat nichts mit Irrtümern gemeinsam, denen wir alle als Menschen
untereorfen sind. Der Irrtum wird erst dann zu einem
Hemmnis, nein, zu einer Katastrophe, zu einem
form] ichen Terror auf unserem „W e g zur Erkenntnis
", wenn er sich derart ohne jegliche Bedenken
in der Wahl der Mittel durchzusetzen trachtet und
sich obendrein mit „dem Heiligenschein* der Wisse
n s c h a f 11 i c hk e i t umgibt!

Während früher wissenschaftliche Meinungsverschiedenheiten unter
den Gelehrten ausgefochten wurden, ist es jetzt die Tagespresse
in der Hand der „Gegner", welche den Kampf führt
und die „öffentliche Meinung" beherrscht bzw., wie ich belegt habe,
irreführt. Es ist offenbar ein Kampf der Weltanschauungen, welche
in der Frage der möglichen Echtheit okkulter Phänomenik aufeinander
treffen. Dann soll man aber auch ehrlich von Wissenschaftlichkeit
schweigen, wo es sich um nichts anderes als um Propagandierung
von Glaubens-, Weltanschauungsfragen handelt, um
skrupellose Propagandierung: um eine Täuschung der öffentlichen
Meinung, welche um so nachdrücklicher abzulehnen
ist, als es einen wissenschaftlichen Okkultismus
gibt.

Wo diese Weltanschauungsfragen zu suchen sind, ergibt bereits
eine flüchtige Einsichtnahme in den sonstigen Charakter der Tagespresse
, welche das größte und durch Sachlichkeit ungehemmteste Ge-


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