Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 630
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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630 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 10. Heft (Okt. 1924.)

Eines Tages — es war dies in meinem Wohnsitz in Irland —
bemerkte ich, daß die Hand, bisher hart und tabakbraun wie Ebenholz,
die Lage veränderte und den Zeigefinger streckte. Ich berührte denselben
und er gab langsam dem Drucke nach. Den nächsten Tag
untersuchte ich wieder die Hand. Das Fleisch war weich und zu
meiner Ueberraschung sah ich auf den Fingergelenken ßluttropfen.

— Das war im Jahre 1920. —

Im nächsten Jahre, im Monat Mai, zeigte die Hand abermals
Zeichen des Lebens, trotzdem sie in der ganzen vorhergehenden Zeit
vollkommen unbeweglich war. Im Jahre 1022 blutete sie wieder.
Weil ich befürchtet/das Opfer einer Täuschung geworden zu sein,
ließ ich einen Notar, einen Apotheker und meinen Freund, einen In-
genieur, kommen, welche alle schriftlich bestätigten, daß die Hand
alle Anzeichen des Lebens zeige."

Die durch den Notar ausgefertigte Urkunde legte der Graf den
Journalisten vor. Eine Bemerkung des Apothekers am Schlüsse der
Urkunde teilt mit, wie er der Hand die vorherige Unbeweglichkeit
zurückgab durch eine Pech- und Lacklösung(?).

Im Oktober desselben Jahres machte der Graf mit seiner Gemahlin
Vorbereitungen zur Abreise aus Irland, wo das Leben durch die
Unruhen der Sinnfeiner unerträglich wurde.

Fast alle Möbel waren bereits nach England verschickt und abends
vor der Abfahrt fing die Hand wieder an zu bluten.

Wh konnten sie in diesem Zustande nicht mitnehmen und
darum entschlossen wir uns — meine Frau und ich — die Reliquie
zu verbrennen. Ich nahm sie sehr vorsichtig und legte sie in den
Herd, wo eben ein Holzstoß brannte. Währenddessen sagte die
Gräfin ein ägyptisches Gebet her aus dem Buche der Toten.

Und da geschah eine entsetzliche, unglaublich klingende Sache.
Die äußere Glastüre des Saales zertrümmerte mit Getöse. Wir vermuteten
einen nächtlichen Besuch der Republikaner.

Die innere Eichentüre war geschlossen und wir wollten flüchten,
als diese Türe — obwohl felsenfest — nachgab. Beide Türflügel
wurden nach innen eingedrückt wie durch die Kraft eines Riesen und
flogen auseinander in den Saal.

In der Türöffnung sahen wir einen Garten, erleuchtet durch herrlichen
Mondschein. Auf der Türschwelle stand ein unbewegliches
Weib, von welchem wir nur den Kopf und die Schultern sahen. Die
Erscheinung trat vor und ging geradeaus auf den Herd zu. In dieser
Beleuchtung trat sie nun klar hervor. Auf dem Kopfe erglänzten die
Flügel einer Skarabea, um welche herum sich eine Schlange wand

— ein königliches Symbol Altägyptens. —

Dieses Stirnband reflektierte gleißende Strahlen, gleich wie die
mandelförmigen Augen und die Edelsteine auf ihrem Gürtel.

Vor dem Herde neigte sich die Gestalt, tauchte die Arme in die
Flammen und hob dann beide Arme über den Kopf. Wir sahen deutlich
zwei Hände, verbunden in Form eines Pokals.


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