Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 666
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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666 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 11. Heft. (November 1924.)

Händen, wie abbittend, dem Magnetiseur durch drei Säle zu folgen.
In der ohnehin den Skandal liebenden Stadt habe der Vor lall tagelang
das Gespräch gebildet, um so mehr, als sich später eine überaus erregte
Szene abspielte. Erwacht, wollte der Graf in vollster Wut den
Magnetiseur körperlich züchtigen, und die anderen Gäste rmißten den
»Herrscher der Geister' gegen den begreiflichen Zorn des schönen weißbärtigen
Hofmannes schützen.'4 In der in Berlin erscheinenden „Post"
(vom i4. Januar 1880) wurde „diese ganze Geschichte als eine Verleumdung
dementiert . . ." Und auf Zöllners Anfrage an
Hansen antwortet dieser unter dem 16. Januar 1880, indem er
jede Einzelheit der Mitteilung des „Börsen-Courier," als gänzlich
unwahr darzustellen vermochte! „Frei erfunden", hatte ich bereits
in A und B anzumerken Anlaß.

Wollte ich eine wirkliche Uebersicht über die Irrungen in der
Beurteilung des Hypnotismus geben, es würde ein Buch füllen. Es sind
obige, nur einige nahezu beliebige, Beispiele aus der unabsehbaren
Menge jener Vorkommnisse, in denen die praktischen bzw. theoretischen
Verfechter der Echtheit der Hypnose-Phänomenik als Schwindler,
Betrüger, Betrogene usf. verunglimpft wurden. Heute sind die öffentlichen
Hypnosevorführungen zwar auch verboten; aber nicht etwa,
weil man sie für Schwindel hält, sondern letzten Endes doch wohl,
weil sie die Mediziner als ihre alleinige Interessensphäre betrachtet
wissen wollen. Ob nur aus liebevoller Rücksichtnahme auf das Wohlergehen
der Menschen? Jedenfalls wird mir glaubwürdig berichtet,
daß gerade Albert Moll innerhalb der Vorträge, die e1* z. B. in der
Psychologischen Gesellschaft, seiner eigenen Gründung, hält, auch die
Frage des bezahlten Eintrittsgeldes ventiliert. Und 120 M a r k,
wie noch ganz kürzlich, für zwei völlig erfolglose Ilypnotisierungen,
ist immerhin ein „schöner" Betrag. Wer will ihm diese Einnahmen
vorhalten! Möchte man aber dann doch auch gerecht gegenüber den
„Medien" sein! Beanspruchen diese für ihre Opfer an Zeit und oft
genug an Gesundheit Honorar, so betrügen sie selbstverständlich aus
Gewinnsucht, bringen sie die Opfer unentgeltlich im Dienste der Forschung
, so betrügen sie aus „Primadonnenehrgeiz" (s. auch bei Prof.
B.)! Der Dank aber gegen Zöllner, der das Gebiet der Hypnose-
Erscheinungen als einer der überzeugtesten und furchtlosesten Vorkämpfer
verteidigt und damit auch einem Albert Moll erst die
Möglichkeit seines Berufes insbesondere als Sachverständigen und diese
Einnahmen gegeben hat, ist sein von mir bereits kritisiertes Urteil über
Zöllners Forscherehre, sobald es sich um die von ihm (und Des-
soir) abgeleugnete „okkulte" Phänomenik handelt.

Der „Hypnotismus" ist genau so grundsätzlich
angefeindet worden, wie heute diesog. okkulte Phänomenik
. Ich sehe gar keinen Unterschied als den, daß die „okkidte"
Phänomenik in ihrer möglichen Echtheit noch um ein Außerordentliches
schwerer erweislich und darum die gegnerische Ableugnung um
ein ebenso Ungewöhnliches einfacher ist. Die Mittel dieser Gegner-


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