Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 667
(PDF, 233 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Schröder: „Pseudo-Entlarvungen".

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schaft jedoch sind in allem wesentlichen dieselben! Und das sollte
doch eigentlich jedem wirklich skeptisch Eingestellten, jedem Wissenschaftler
ein Gegenstand ernstesten Nachdenkens werden, ehe er mit
Jahrzehnte alten Phrasen und Schlagworten gegen die Tatsachen des
sog. Okkultismus ankämpft.

Und dabei darf eines nicht übersehen werden. Der Hypnotis-
mus ist heute in der Wissenschaft salonfähig, aber doch
wahrhaftig keineswegs, weil seine Erscheinungen etwa
restlos geklärt wären. Auch wenn S. A1 rutz mit seiner phy-
Biologischen Auffassung inmitten der sonst ziemlich gleichstimmigen
Annahme einer psychologischen Bedingtheit auch der beobachtbaren
physiologischen Eigenarten recht vereinzelt dasteht, auch wenn die
Gleichwertigkeit von Suggestion und Hypnose allseits anerkannt wer-
den sollte, lenn z. B. die Kontroversen über das Verhältnis der Hyp-
nose zum Schlafe (z. B. Liebault, Forel, Vogt für ihre nächste
Verwandtschaft bzw. Gleichheit gegenüber der m. E. begründeteren Ansicht
z. B. von Pre) er, Krafft-Ebing, Wundt, Kohn-
stamm) zu einer Einigung führen könnten, selbst wenn gar über die
Psychogenese der Phänomenik sich je eine Uebereinstimmung erzielen
lassen sollte (die Annahme infantiler Archaismen als Determinanten
hat in der sonstigen Onto- und Phylogenese m. E. kaum ein Analogon),
so würde noch immer die große Unbekannte: die Psyche bleiben. Dieser
okkulte Rest scheint auf dem Hypnosegebiete unbedingt der Blindheit
jener Herren zu verfallen, während sie an ihm auf dem sog. okkulten
Gebiete als an einem roten Tuche Anstoß nehmen. Unter der
Annahme einer Wechselwirkung zwischen Psyche und Materie haftet
die objektive experimentelle Psychologie im wesentlichen einzig an
den physiologischen oberflächlichen Erscheinungen dieser Wirkung.
Das Gebiet des wissenschaftlichen Okkultismus aber begreift offenbar
viel weitergehend die Immanenz der psychischen Qualität. Wenn sich
so auch der weit überwiegende Teil jener psychologischen Forschungen
nur auf die Oberfläche bescheidet, sollte doch kein Vorwurf daraus
erhoben werden, wenn der wissenschaftliche Okkultismus tiefer in das
Geheimnis der Psyche einzudringen sucht. Das letzte Geheimnis
in der Psychologie, der Hypnose und der sog. okkulten
Phänomenik ist dieselbe Psyche!

Schon vor mehreren Jahren habe ich Albert Moll und Max
D e s s o i r gelegentlich einer Besprechung, an welcher auf jener Seite
noch R. Bärwald, mit mir W. Haken teilnahmen, erklärt, daß
mir gar nicht daran liegen könne, irgend jemand von der Echtheit
der sog. okkulten Phänomenik zu überzeugen, daß ich es für jene
beiden überhaupt für ein aussichtsloses Beginnen hielte. Wenn ich
unter A und B dieMittel beleuchtet habe, mit welchen
beide die Oeffentlichkeit gegen den „Okkultismus"
aufzurühren, ihn auf dem Umwege über den „Spiritismus"
lächerlich zu machen suchen, so will ich dadurch darauf hinwirken,
daß endlich einmal auch auf dem sog. okkulten Gebiete Wissenschaft-


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