Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 669
(PDF, 233 MB)
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Schröder: „Pseudo-Entlarvungen"

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Forscher selbst, denen die Wahrheit über alles gehen wird, so doch
die „Sensitiven", die „Medien" durch den Betrugsvorwurf und die
Presse-Anpöbeleien abhalten müssen, sich der Forschung weiter zur
Verfügung zu halten.

Das allein kann zwar nur Ziel jener Anwürfe sein. Ich rufe aber
die deutsche Wissenschaft zu einer geharnischten Stellungnahme dagegen
auf, daß mit ihrer derart unwürdigen Mitteln der Streit um ein
wissenschaftliches Problem* geführt oder doch zu führen gesucht wird.

Jene meine Kritiken unter A und B habe ich mit dem Ziele
einer unbedingten Zurückweisung der Taktik eines Albert Moll
und Max Dessoir veröffentlicht. In den folgenden kursorischen
Kritiken hoffe ich durch Hinweis auf die Schwäche der gegnerischen
Einstellung zu einer sachlicheren Stellungnahme dieser Herren beitragen
zu können. Die Polemik als solche ist wahrhaftig
nicht Zweck meiner Ausführung; sie kämpft gegen
die Verwilderung der Sitten auch auf wissenschaftlichem
Gebiete, und gegen die herrschende Unwissenschaftlichkeit
der Gegnerschaft in der Beurteilung
der möglichen Echtheit sog. okkulter Phänomenik.

Nach diesen allgemeinen Gesichtspunkten möchte ich das Folgende
verstanden haben; die Berechtigung meiner Kritik findet sich in ihm
erhärtet.

Nur ganz kurz, und ohne mich auf z. B. auch in den „Ps. St." der
letzten Jahrgänge enthaltene Kontroversen zu beziehen, will ich an
einem Beispiel zitieren, wohin die Objektivität gegenüber der „okkulten
" Phänomenologie durch Voreingenommenheit vom religiösen
Standpunkte aus gerät. Die betreffenden beiden Arbeiten von
Julius Beßmer S. J.: „Der Okkultismus von heute" (I) und
„Versprechungen und Leistungen des Okkultismus" (II) in: „Stimmen
der Zeit" Heft V bez. VI, Bd. 102, verdanke ich dem liebenswürdigen,
Bemühen des mir langjährig befreundeten Biologen Erich Was-
mann S. J.

J. Beßmer spricht es (I, S. 33g) selbst klar aus: „...darauf
aufmerksam gemacht, daß in der vorliegenden Arbeit nicht der Philosoph
oder Psychologe allein-, sondern auch der gläubige Katholik und
Priester zu Worte kommen solJ. Die Sache selbst und die Not der Zeit
gebieten das. Weder die Naturwissenschaft noch die Philosophie kann
in der Sache des Okkultismus das letzte Wort sprechen." Und von
diesem Standpunkte aus ist es verständlich, wenn J. Beßmer unter
Okkultisten versteht: „die bunte Schar" „der Karmaforscher, Od-
forscher und Pendelforscher, Biomagnetisten und Astrologen, Hellseher
und Neumediumisten, Anthroposophen, Theosophen und Spiritisten
" für Deutschland, und wenn er diese Liste noch um ein sehr
Erkleckliches an „Formen" für Frankreich und Amerika vermehrt,
denen „allen gemeinsam die Anerkennung geheimer Kräfte, das Streben
, sie aufzudecken oder in sich zu entwickeln und dann sich dienstbar
zu machen" ist (I, S. 336). Nur so auch erscheint es verständlich,

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