Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 671
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Schröder: „Pseudo-Entlarvungen".

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Eingreifen übermenschlicher Geister bei einem Teile der okkultistischen
Leistungen in Erwägung ziehen, so kann es nicht zweifelhaft
sein, welcher Art diese Geister angehören... Es können nur die eigentlichen
Lügengeister, die gefallenen Engel, die Geister des Abgrundes
beim Okkultismus beteiligt sein."

Merkwürdig, die erste B e ß in e r sehe Arbeit schließt: „Dem Okkultismus
fehlt jede haltbare Begründang" (I, S. 353), iii der zweiten
Arbeit aber werden die „gefallenen Engel" bemüht, den unerklärlichen
„Rest" der sog. okkulten Phänomenik zu deuten. Und beide Artikel
liegen in ihrem Erscheinen nur um einen Monat auseinander. Die
zweite Arbeit hat alsdann das Endurteil: „...Man zieht einen Stolz
groß, der die geoffenbarte Religion und den gesunden Menschenverstand
auf gleiche Weise verachtet... Seelischer Ruin ist das letzte
Wort des Okkultismus von heute" (II, S. l\ko u. 442).

Niemand wird es der katholischen Kirche verargen können, wenn
sie für den Inhalt jhrer Offenbarungen kämpft. Die Wahrheitsliebe
, welche doch eine Voraussetzung jeden ehrlichen Kampfes bildet
, sollte aber auch in diesem Falle einen deutlichen Trennungsstrich
zwischen Glauben und „gesunder Ver-
nun f t", in anderen Worten zwischen Religion (oder gar Kirche) und
Wissenschaf t ziehen. Und wenn B e ß m e r fortgesetzt „die Stellung
des Okkultismus zur katholischen Religion und zur Wissenschaft"
vermengt, so kann es nicht verwundern, wenn er z. B. in I
schließlich (S. 358) zu dem Urteil kommt: „..-.Aber die Kräfte, die
man noch entdecken wird, werden nie im Widerspruch stehen mit den
bereits bekannten Kräften und„4en Naturgesetzen, mit der ganzen Natur
des Menschen, wie so manche von den Okkultisten behaupteten
Kräfte stehen würden. Die Analogie und die Ordnung in der Natur
bleiben gewahrt. Die Kenntnis der noch zu ergründenden Naturgesetze
wird nicht ein Privileg gerade der in der Naturwissenschaft ungescaul-
ten Medien sein..." Also eine gänzlich unmögliche Einstellung gegenüber
dem „wissenschaftlichen Okkultismus" und dem naturwissenschaftlichen
Beweise überhaupt! Als ob ausgerechnet die Kirche die
„bekannten Kräfte und Naturgesetze" auszumachen und z. B. die „gefallenen
Engel" als naturgesetzliche Erfahrung habe! Die Verquik-
kung des Okkultismus mit allem Möglichen und Unmöglich
e n, wie es der von Anbeginn tendenziös gerichteten Kritik
gerade paßt, der Mangel einer Trennung zwischen Offenbarung und
Wissenschaft, die in ihren „Erkenntnis"-Wegen völlig getrennt marschieren
, deswegen gewiß auch zu Gemeinsamem gelangen können,
führen J. B e ß m e r zu haltlosesten Behauptungen, Widersprüchen
und Hypothesen, wie sie bereits in den Zitaten zu hinreichendem Ausdrucke
gelangten. Der „wissenschaftliche Okkultismus" hat um so
weniger Anlaß, sich weiter mit der Stellungnahme B e ß m e r s zu beschäftigen
, als dieser einen Phänoroenrest einräumt, dessen
Ursprung er aber völlig apodiktisch als „jeder natürlichen Erklärung
unzugänglich" behauptet. Was sich die Kirche unter dem persönlichen

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