Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 677
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Schröder: „Pseudo-Entlarvungen".

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beherrscht, wie es die Tragweite seines Urteils voraussetzen lassen
sollte. Er spricht von „Levitationen' und meint „Elevationen" (Tisch-
erhebungen), zu denen „naturwissenschaftlich gebildete Teilnehmer erklärt
" hätten, „bei den herrschenden Kontrollen wäre die Erscheinung
mit den jetzigen Faktoren der Physik nicht erklärbar". Und die „Erklärung
"? „Die zwei sich gegenübersitzenden Medien (Henning
setzt vorbedinglich Taschenspieler und Medium gleich! Verf.) hatten
jedes einen Suppenlöffel derart unter Aermel und Hemd an den
rechten Unterarm angelegt . . Ich verzichte auf die Wiedergabe
des ganzen Abschnittes, da dieser Rummel schon vor Jahren selbst an
den Berliner Straßenecken kolportiert wurde. Wie er überhaupt jemand
täuschen kann, ist schwer verständlich; jedenfalls niemand,
der diesen altbekannten „Trick" aus einem auch nur oberflächlichen
Lileraturstudium kennt. Wer sich ein Urteil erlaubt, sollte auch
wenigstens eine oberflächliche Kenntnis der Literatur
des Gebietes hierfür mitbringen; von der Notwendigkeit
einer experimentellen Erfahrung als Vorbedingung ganz zu schweigen.
Henning kommt um Jahrzehnte mit dieser von ihm im
Gegensatz zu den „Hilfsgeräten" genau beschriebenen Xrickangabe
zu spät!

Die beiden weiteren Abschnitte unter II: „Das Einschmuggeln
von Hilfsgerät" und „Okkultistische Traummalerei", bringen keinerlei
neuen Gesichtspunkt im Rahmen dieser Ausführung bzw sie bringen
ihn überhaupt nicht. Bezeichnend für sie ist vielleicht am ausgesprochensten
, daß Hans Henning sich zu der Aeußerung von jenem
„russischen Medium" bekennt: *Den Schaum aus dem Mund usw. kann
ich selbst nicht machen. Aber ich kenne bei uns in Rußland mehrere, die
ihn machen können. Es ist so eine Art epileptischer oder hysterischer
Schaum. Wenn man so eine Veranlagung nicht hat, muß man ihn
künstlich machen und mitbringen." Man ersieht hieraus wieder, wie
unkritisch diese gegnerischen „Kritiker" stets dann sind, wenn es ihnen
für ihre Tendenz paßt, wie wenig sie einen wissenschaftlichen Maßstab
an die Berechtigung ihrer eigenen Annahmen zu legen wissen, während
sie doch den „wissenschaftlichen Okkultismus" offenbar am liebsten in
einer Hochflut aphoristischer Versuchskautelen ersticken möchten.
Solange Hans Henning nicht in der Lage ist, die fragliche Taschenspielerkunst
physikalisch begreifbar genau zu dokumentieren,
bedeutet seine Mitteilung in keiner Beziehung nicht einmal eine Bereicherung
der wissenschaftlichen Einstellungsmöglichkeiten gegenüber
dem wissenschaftlichen Okkultismus, noch viel weniger eine Widerlegung
desselben, selbst dann noch nicht, wenn H e n n i g jene Ta-
schenspielerphänomenik erweist. Es ist mir nur das eine an
seinen Veröffentlichungen erstaunlich, daß er als
Psychologe so wenig Selbstbeobachter ist. Diese Feststellung
muß um so merkwürdiger berühren, als z. B. Hennings
„Handbuch": „Der Geruch" (1924) eine wertvolle wissenschaftliche
Arbeit darstellt. Aber Arbeiten über Sinnesorgane oder etwa über den


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