Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 682
(PDF, 233 MB)
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682 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 11. Heft. (November 1924.)

„Okkultist" geschützten Bezeichnung seinen Geschäften nachgeht. Vielleicht
äußert sich Karl Marbe einmal darüber, mit welchem Ausdruck
et eine solche Konfusion als Auftakt zu einer
Kritik bezeichnen würde. Er trifft damit zugleich die Ungehörigkeit
des Standpunktes, von dem aus er seine Kritik eröffnet; ob aus Böswilligkeit
oder Unwissenheit, er ist unwissenschaftlich.

Nun werden vor allem die Marbe*sehen Experimente
interessieren, welche nach Hans Henning den Beweis sichern sollen
, „daß noch keine okkulte Erscheinung bisher nachgewiesen ist".
Marbe zitiert zunächst seine in der „Umschau* (16. Sept. 22) unter
„Psychologie der Wünschelrute" berichteten Versuche, nach welchen
„die Wünschelrute wie teilweise auch das siderische Pendel sachlich
auf das engste mit dem Tischrücken zusammenhängt, das gleichfalls
auf durch Erwartung bedingten unwillkürlichen menschlichen Bewegungen
beruht. Dies wies ich (Marbe! Verf) durch folgende, von
mir in Vorlesungen wiederholt angestellte Versuche nach. Ich ließ
einige neunjährige Mädchen an ein geeignetes Tischchen herantreten
und sie dieses, wie es beim Tischrücken üblich ist, berühren. Ich suggerierte
ihnen dann, daß der Tisch von selbst in eine schaukelnde
Bewegung kommen werde. Diese Bewegung des Tisches trat alsbald
wiiklich ein. Behauptete ich dann, daß der Tisch auf ein bestimmtes
Kommando zur Ruhe kommen werde, und gab ich dieses Kommando,
so hörten die Bewegungen des Tisches plötzlich auf. In einem anderen
Versuche sagte ich den Kindern, der Tisch werde nun sooft anschlagen
, als das eine der Kinder Lebensjahre zurückgelegt hatte. Da auch
die übrigen Kinder das genaue Alter dieses Kindes (neun Jahre) kannten
, so schlug der Tisch genau neunmal an. Alles dies erschien den
Kindern höchst wunderbar."

0 saneta simplicitas! Es „erschien den Kindern
wunderbar"! Aber auch hoffentlich niemandem
sonst als höchstens einem „Unentwegten": jedenfalls
dem „wissenschaftlichen Okkultismus" nur, daß ein Professor der
Ps)chologie derartige Versuche publiziert, bei denen er in keiner Weise
die absichtliche „Motorik" der Kinder auszuschalten vermochte und
eine unterbewußte Suggestionswirkung auf die „Motorik" in keiner
W eise belegbar ist, vielmehr die sich befehlsmäßig auswirkenden
Wünsche M a r b e s eher als bewußte absichtliche Tischbewegungen seitens
der Kinder umgesetzt erscheinen. Der Psfdagogieprof essor Marbe
muß dem Verständnisse der kindlichen Psyche ziemlich fern geblieben
sein. Ich muß gestehen, daß ich so „unreine" Versuchsanordnungen
noch kaum gelesen habe. Aber auch, wenn wirklich Suggestions
-Motorik vorläge, würde Karl Marbe nichts Neues sagen,
wie er z. B. unier B dieser Ausführungen nachlesen mag, um sich davon
zu überzeugen, daß der wissenschaftliche Okkultismus seit langem
an unterbewußte Leistungen die forschende Hand legt, während ich
ihn betreffs der Wünschelrute an den von ihm liebevoll zitierten
von Klinckowstroem verweise, um sich klar darüber zu werden,


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