Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 686
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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686 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 11. Heft. (November 1924.)

deckungen festzustellen; wissenschaftlich aber ist keine dieser Einstellungen
.

Sonst ist in der Marbeschen Ausführung keine
Andeutung von Experimenten einschlägiger Art
zu finden. Ich muß daher zunächst Hans Henning den Vor-
wurf machen, ungeprüft armselige, in ihrer Reinheit
zu beanstandende Versuchsanordnungen und -er-
gebnisse, welche obendrein vom „wissenschaftlichen Okkultismus"
längst, und zwar besser ausgebaut, in der Beurteilung der Phänomenik
ausgewertet sind, in völlig mißdeutender und unzutreffender Weise
zitiert zu haben. Ihn mag seine nur höchst oberflächliche Kenntnis
des sog. okkulten Gebietes, diese zugegeben, immerhin noch entschuldigen
. Diese Entschuldigung kann jedoch Karl Marbe nicht er-
warten, dafür trägt sein „Aufsatz" zu sehr den Charakter der
ungezügeltsten Maßlosigkeit in ihren Invektiven.

Selbstverständlich wird wieder einmal die Entlarvung von Rudi
und Willy Schneider propagandiert. Weil sich gewisse
Phänomene besonders der physikalischen Gruppe
auch trickmäßig, wie beliebt wird, vor mit dem Gebiete gänzlich
unvertrauten Personen „nachahme n" lassen, wird einfach gefolgert
, daß auch jene möglich echten bzw. behauptet echten Phänomene
Tricks seien. Ja, wissen denn die Herren Psychologen gar nicht,
daß Schlüsse aus der Analogie im Gebiete der gesamten
Naturwissenschaften als das am wenigsten verläßliche
Induktionsverfahren geradezu abgelehnt werden?
Vielleicht wissen das die Herren aus dem Lager der subjektiven Psychologie
tatsächlich nicht. Wie soll ich denn da mit ihnen aber überhaupt
auf den gemeinsamen Boden einer naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise
gelangen, wenn ihnen nicht nur das strittige Gebiet
selbst mehr minder vollkommen fremd ist, wenn ihnen sogar das Verständnis
für Schlußbildung fehlt!

Und nun kommt das Unerhörte: auf der Grundlage der wieder
berichteten „Experimente" und der üblichen Phraseologie gegen die
mögliche Echtheit der sog. okkulten Phänomenik hält Karl Marbe
eine Art Femgericht über die Hochschulprofes-
soren, welche sich dafür insbesondere nach Sitzungen im Labora-
torium v. Schrenck-Notzings mehr minder bestimmt ausgesprochen
haben. Zunächst sind es die „Philosophen wie v. Aster
und Messer in Gießen und Driesch in Leipzig", welche er mit
dem modernen Bannfluche der Lächerlichmachung abzutun sucht;
dann macht er von den „Vertretern der Universität München" besonders
namhaft „den Chemiker Willstätter, den Physiker
G r a e t z , den Mathematiker v. Lindemann, den Juristen
v. C a 1 k e r , den Zoologen Zimmer" mit dem gleichen Bestreben.

Karl Marbe sagt zwar selbst, „alle Mitarbeiter" (die von
v. Schrenck geladenen Gelehrten; Verf.) „gäben zu, die Vorgänge
nicht erklären zu können, oder sie verbürgten ihre Echtheit". Und


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