Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 701
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kleine Mitteilungen. 701

ben, daß alle oder die meisten Menschen nach langen Läuterungen noch
einmal ganz in die göttliche Natur aufgehen werden, während die sich
dauernd von Gott Losreißenden vermutlich ihre Individualität verlieren
werden. Deswegen wird jede Art von Disharmonie mit Gott und Nebenmenschen
von jedem konsequenten Theosophen aufs entschiedenste verurteilt
.

Die Anschauung der Theosophie muß im besten Falle als Zukunftswissenschaft
bezeichnet werden. Hauptvertreter sind Hübbe-Schleiden
und Dr. Franz Hartmann, etwa auch Ludwig Deinhard. Heute neigt Graf
Keyserling einzelnen ihrer Anschauungen zu, während Rudolf Steiner
und Annie Besant teilweise Verirrungen und Verkehrungen theosophischer
Anschauungen darstellen.

4. Aus diesen theoretischen Erkenntnissen ergeben sich für den Spiritisten
namentlich zwei Forderungen:

I. Möglichstes Fühlunghalten mit der Wissenschaft, also Kenntnisnahme
der Hauptwerke der okkultistischen Literatur, wobei für praktische
Ziele Ohlhavers Werk genügt, für wissenschaftliche jedoch vor allem
etwa Du Preis, Aksakows, Lombrosos, Flammarions und Rudolf Lamberts
Werke notwendig sind. Außerdem müssen die spiritistischen Sitzungen
möglichst wissenschafdich gestaltet werden (Kontrollmaßnahmen, wenn
möglich und soweit es geht Photographien der Phantome). Größte Duldung
andersartiger Anschauungen, etwa animistischer Auffassungen, ist
unbedingtes Erfordernis. Unwissenschaftlichkeit und Engherzigkeit bringen
den Spiritismus aufs schwerste in Mißkredit, wie dies die Geschichte
des Spiritismus beweist.

II. Durch eine gewisse ethische Höhenanlage, die sich in möglichstem
Freisein von Haß und Genußsucht äußert, sind die spiritistischen Sitzungen
von allen störenden und das geistige Niveau herabziehenden Einflüssen
freizuhalten. Je geistig höher das Niveau eines Zirkels, um so
höher, wahrhaftiger und gütiger sind auch die sich mitteilenden jenseitigen
Intelligenzen.

Schluß: Die Aufgabe des Ökkultismus ist die Bekämpfung des
Materialismus und der Neuaufbau unserer Volksgemeinschaft, ja der

fanzen Menschheit. Hieran selbstlos und begeistert mitzuarbeiten ist die
flicht jedes einzelnen Spiritisten.

Hamburg. Unter der Bezeichnung „Bund für Geisteswissenschaften
" hat sich in Hamburg vor einiger Zeit eine Gesellschaft gegründet
, die einen Zusammenschluß von Okkultisten und Okkultist senen
Arbeitsgemeinschaften für Hamburg— Altona und nächste Umgebung
darstellt. Ihr Ziel ist vorerst, eine Aussprache unter ihren Mitgliedern
über die bisher gemachten praktischen Beobachtungen herbeizuführen,
dann aber auch, Fühlung mit der wissenschaftlichen Forscherarbeit auf
diesem Gebiet zu gewinnen und der Wissenschaft Material für die jetzt
allmählich an unseren Universitäten unter Drieschs und Oesterreichs
Leitung beginnende methodische Erforschung der okkulten Probleme zur
Verfügung zu stellen. Der 1. Vorsitzende des neuen Bundes ist Herr
Georg Koehler in Hamburg, 2. Vorsitzender Herr Ingenieur Berger,
Altona, wissenschaftlicher Leiter. Herr Dr. Gustav Zeller in Harburg.
Die Bundesgeschäftsstelle befindet sich Henriettenstr. 23, IV, in Hamburg.

In Warschau gibt Herr Dr. med. von Watraszewski, Vorstand
des St. Lazarushospitals, neuerdings eine Zeitschrift heraus: Metapsychische
Fragen, Vierteljahrsschrift für Forschungen über
supranormale Erscheinungen aus geistigen und psychischen Gebieten.

Die beiden ersten vorliegenden Hefte weisen einen reichen Inhalt
auf, der demnächst in kurzem Auszug hier wiedergegeben werden soll.

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