Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: XVIII
(PDF, 233 MB)
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bereits geleistet worden ist. Zur Ergänzung, die von Diels natürlich
nicht erwähnt wird, seien schließlich aus der Neuzeit nofch die Jenseitsfahrten
von Somnambulen genannt, die in ihren Visionen bis zur
Stfrnenwelt getragen werden: Bekannt sind in dieser Hinsicht besonders
die Reisen der schwäbischen Somnambule Philippine Bäuerle (Inhaltsangabe
bei Perty: Die mystischen Erscheinungen der menschlichen
Natur, p. 271). sowie die Marsvisionen des Genfer Mediums Helene
Smith, die ja durch die Forschungen Flournoys dem Leser der Ps.
St. belaum sein werden.

Di-;ls beschränkt sich im wesentlichen auf die historische Darstellung
und berührt nur nebenbei die ebenso wichtige wie anziehende
Frage: Wie erklärt sich die Entstehung dieser Literatur, die hier in
Jahrtausende alter Tradition bis zur Gegenwart reicht? In manchen
Fällen isl sie ganz offensichtlich: So bedurfte die christliche apokalyptische
Literatur nur einer geringen Anregung von außen, um dem
Leser zu erbaulichen (oder vielmehr zu abschreckenden) Zwecken das
Schicksal des Menschen nach dem Tode vor Augen zu führen. Aber
wir finden diese Hadesfahrten schon bei den Griechen und Aegyptern
(Totuihuch), bei denen diese Voraussetzung weniger vorhanden war
— der Hellene war in viel geringerem Maße als die ersten Christen
dem Jenseits zugewandt. Am auffälligsten ist die Tatsache, daß sich
diese Hadesfahrt, wie erwähnt, bei allen großen griechischen Helden
findet, mit denen sie an sich gar nichts zu tun hat. Da ist nun zunächst
an die Arbeiten zu erinnern, die hier wichtige Aufklärung gebracht
haben (A. Dieterich: Necyia, A. Dieterich: Abraxas, H. Usener:
Sintflutsagen). Wir wissen heute, daß sich auch in den griechischen
Sagen ue symbolische Vorstellungen finden, welche uns einen Weg
zu ihrer Deutung weisen. So ist z. B., wie Usener in dem erwähnten
Werke ausgeführt hat, das Meer, über das die griechischen Helden
fahren, kaum etwas anderes als der große Strom, der die Lebenden,
und Toten trennt und der noch heute jedem als der Styx der Unterwelt
(wir bezeichnen noch heute das dahinter liegende Gebiet als
Jenseits) geläufig ist. So fährt Perseus nach dem Westen, d. h. dem
Hades, wo die Gorgonen wie Cerberus den Eingang zur Unterwelt bewachen
, und er bekommt eine Tarnkappe, die ihn unsichtbar macht.
Nnch dem Westen kommt auch Hercules auf seinen Fahrten, wie er
dann ebenfalls in die Unterwelt hinabsteigt. Nach dem äußersten
Osten, :ns Zauberland Colchis, fährt Jason, um dort das goldene Vließ
zu holen, das von einem Drachen bewacht wird. Eine bedeutende Rolle
spielt die Seefahrl bei Odysseus, der sich im Westen bei Calypso aufhält
und deren Name (die Bergende vgl. die Hei der germanischen
Mythologie) ebenso an die Unterwelt erinnert wie die Schilderung
ihrer Höhle (Schwarzpappeln usw.) an den Eingang zum Totenreich.

Man ist bisher über Deutungsversuche dieser Sagen nicht hinausgekommen
, und die Auffassungen schwanken in dieser Hinsicht ganz
nach der jeweiligen Auffassung, die man von Mythologie und Religionswissenschaft
hatte. So ist man von der anfänglichen Auf-


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