http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0763
Schröder: Pseudo-Entlarvungen.
725
auch daraus nicht gleich abgünstige Schlüsse auf die Echtheit der Ergebnisse
ziehen und deshalb nicht das ganze Gebiet verdächtigen.
Abgesehen davon, scheint mir aber auch sonst in der Stellungnahme
der Gegner einiges stark revisionsbedürftig, indem durch die
Art der Kritik eine starke Verzeichnung der tatsächlich bestehenden
Verhältnisse entsteht und man außerdem den „Okkultisten" affektbetontes
Denken unterschiebt, das man mit mehr Recht auf der
Gegenseite suchen könnte. Würden diese drei Punkte beachtet, so
glaube ich, würde man nicht in der hoffnungslosen Weise wie jetzt
Linander vorbeireden.
Pseudo-Entlarvungen.
Ein kritischer Beitrag zur „Medien"-Entlarvungs-
T a k t x k.
Von Prof. Dr. Christoph Schröder, Berlin-Lichterfelde-Ost.
(Teil C.) Schluß.
Und wende ich mich nunmehr kurz, da ich bereits ietzt den verfüg-
baren Umfang dieser kritischen Ausführungen zu überschreiten drohe,
einem im gleichen Heft i Bd. 197 der „Preußischen Jahrbücher'' befindlichen
Artikel „Im Lager des Okkultismus" (S. 93 bis 97) von Kurt
Joachim Grau. zu. K. J.Graus Stellung gegenüber der möglichen
Echtheit sog. okkulter Phänomenik kennzeichnen z. B. folgende Worte
seiner Ausführung: „Schaut man von hier aus nun erst einmal in die
unbedingt okkultismusgläubige Literatur, so kann man geradezu ein
gewisses Mitleid mit dieser Art gelehrter* Schreiberei nicht verbergen.. .
Und gerade die Verfasser dieser Art Aufklärungsschriften haben die
Besonderheit, daß sie sich gern .Gelehrte* nennen und das Wort,Wissenschaft4
mit Stolz auf ihre Darlegungen anwenden." Wenn der „Gegner"
in seine Worte „okkultismusungläubige" statt „okkultismusgläubige"
gesetzt hätte, würde meine Kritik die Berechtigung dieses Urteils erwiesen
haben. Grau gibt aber nicht den geringsten Anhalt aus eigenem
für das seinige: nach einem Gegenüber von Dessoirs „Vom Jenseits
der Seele" und Konstantin Oesterreichs „Der Okkultismus
im modernen Weltbild" gelten seine Ausführungen Rudolf Steiaer
und Maurice Maeterlincks „Das große Rätsel", die beide mit
dem „wissenschaf tlichen Okkultismus" nichts zu tun haben. Aus Grau
spricht keinerlei eigene Erfahrung, er ist offenbar auf dem Gebiete
des sog. Okkultismus Laie, fühlt sich aber doch berufen
, ein Urteil abzugeben. Die Zeitschriften-Redaktionen
sind auch nur urteilsirrige Menschen wie wir alle auf unserer
Erfahrung fernliegenden Gebieten; so werden unbedingt wertlose
Beiträge wie der Grau sehe aufgenommen, so werden durch
fanatische Polemiker Irrungen und Wirrungen in unserem wissenschaftlichen
Geistesleben geschaffen und verbreitet.
In dem eingangs dieses C-Teües gegebenen Zitat beehrt Albert
H e 11 w i g auch Carl von Klinckowstroem und 4 d o 1 p h
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1924/0763