Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 727
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Schröder: Pseudo-Entlarvungen.

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wiegende Instanz gegen seine Kompetenz erscheinen...", so kann ich
nur dieses sein Urteil ihm selbst gegenüber in beziig auf seine Beurteilung
der okkulten Phänomenik stark unterstreichen. „Dr. Ettling
e r ist als Tierpsychologe von Ruf ohne Zweifel berufen, in einer
Frage wie der hier berührten ein gewichtiges Wort mitzusprechen"
(S. 3/j2); das ist ganz gewiß richtig. Jedoch vonKlinckowstroem
fährt fort: „Ich muß es aber bedauern, daß ein Mann von solicher1
Befähigung, von solcher Kritikfähigkeit und von solchem Wissen (sie!
Verf.) seine Kräfte in den Dienst tendenziöser Bestrebungen stellt, wie
sie z. B. im Kepler-Bunde zutage treten. Dr. Ettlinger ist Redakteur
und sehr produktiver Mitarbeiter der katholischen Zeitschrift
,Hochland4 und bekennt sich zu einer Weltanschauung, die zwischen
tierischer und menschlicher Intelligenz eine unüberbrückbare Kluft
sieht, die dem Entwicklungsgedanken prinzipiell ablehnend gegenübersteht
. Ich (v. Kl.; Verf) halte nun Bestrebungen, die durch konfessionelle
Rücksichten oder verwandte Tendenzen gebunden sind — so glänzende
Einzelleistungen aus ihrer Mitte hervorgehen mögen —, doch mit
dem Prinzip der tendenzfreien Wissenschaft für unvereinbar." Abgesehen
von dem allerdings nicht belanglosen Irrtum, daß „die katholische
Kirche dem Entwicklungsgedanken prinzipiell ablehnend gegenüberstehe
", sehr gut; wenn auch eine alte Binsenwahrheit! Aber ich
richte an von Klinckowstroem die Frage, auf was er denn in
dieser Materie, der er nie zuvor ein Studium geschenkt hatte,
seinen Standpunkt begründet, wenn nicht auf vorgefaßte Meinung
, die er bei einiger Selbstkritik ineinerWeltanschauung
verankert finden muß, und dielhn die Literatur in ihrem Widerstreit
der Meinungen nach seinem bloßen Dafürhalten, „Glauben", d. h.
mit anderen Worten: ohne Objektivität auswählen und der öffentlichen
Meinung" als Wissenschaft vorsetzen ließ. Und dieser auffällige Mangel
an Eigenkritik kommt von Klinckowstroem noch
nicht einmal zum Bewußtsein, wenn er fortfährt: „Es liegt
mir (v. KL; Verf.) fern, etwa behaupten zu wollen, daß Dr. Ettlinger
hier aus Gründen der Weltanschauung zu einem aprioristischen
Urteil gelangt sei; aber vielleicht (sie! Verf.) wirkte doch unbewußt die
Suggestion anerzogener und liebgewonnener Anschauungen insoweit bestimmend
mit, als manches Gegenargument, manche mit seiner Ansicht
nicht übereinstimmende Beobachtung für geringwertiger geachtet wird,
als berechtigt erscheinen mag." Wundervoll, dieser Spiegel für das
Bildnis von Klinckowstroems; aber, wenn „es fern liegt",
warum wird dann noch die Druckerschwärze bemüht?! Tatsächlich
kann übrigens nicht die Rede davon sein, daß die Phänomenik restlos;
mit der Hypothese einer Dressur auf unbewußte „Hilfen" deutbar ist
(siehe meine Kritik unter Marbe). Aber schon wird auch in solchem
Falle die „bewußte Täuschung" ventiliert und, wenn nicht Krall,
so doch der „Pferdeknecht Albert als der geistige Vater1* der Phänomenik
beansprucht. Nur nebenbei bemerkt, vonKlinckowstroem
spricht in diesem Zusammenhange auch von den „unerquicklichen Ur-


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