Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 732
(PDF, 233 MB)
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732 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 12. Heft. (Dez. 1924.)

wickeltem Laube langsam aus dem Gefäß erhöbe und
später in dieses zurückglitte. Es fand unter keinen
Umständen auch.etwa eine Aufrichtung aus Rollungen
oder Knickungen statt! Der normale Wachstums
Vorgang war so gut ausgeschlossen wie die Felix
Lucknersche Trickerklärung (S. 4o5). Uebrigens ist die ledrige
Beschaffenheit der Laubblätter in den Tropen eine äußerst häufige
Erscheinung, da die Verkorkung der Epidermis als Schutz gegen unmäßige
Wasserverdunstung bei der starken Besonnung dient. Versuche,
die ich mit Mangolaub von Pflanzen aus dem hiesigen Botanischen
Garten machen konnte, zeigten zudem, daß das Blatt bei festen
Kniffen bricht; rollen läßt sich ohne Bruch so ziemlich jedes
Laub!

Es ist also wieder einmal nichts mitderVerallgemeine-
rung dieser Tr i ck er klär ung , nicht einmal b<*i der Mango-
Vorführung. Denn selbstverständlich habe ich sofort nach dem Verschwinden
des Pflänzchens das Gefäß, die Erde und den Samen untersucht
, ohne das allergeringste „Verdächtige" feststellen zu können; ich
habe sogar den Samen behalten können, dessen Kern, wie ich beim Aufbrechen
fand, ziemlich trocken, aber intakt war. Auch an diesem Kern
war nichts Auffallendes feststellbar. Der Yoghi machte keinerlei Versuch
der Abwehr, als ich sofort nach dem Verschwinden des Pflänzchens das
Material ergriff, das er in keiner Weise während des ganzen Vor-
führnngsvertaufes berührt hatte. Von seiner Heimatsprache hätte ich
nichts verstanden, ich habe kein Wort mit ihm gewechselt, auch nur
ein paar gemurmelte Worte an seinen während der ganzen Versuchsdauer
ausgeschlossenen Jungen draußen von dem Yoghi vernommen.
Mein Dienei und Mundschi hatten dasselbe wie ich gesehen. Leiden
mußte ich bereits am nächsten Tage unerwartet meinen Fluchtversuch
Schiras—Bagdad antreten; ich konnte den Versuch nicht wiederholen
und erweitern.

Die bekannte „Duplizität der Ereignisse" hat mir bereits am 9. November
1920 durch freundliche Vermittlung drei von Hans Dre-
wes (Berlin-Wilmersdorf) aufgenommene Photographien einer
Mango-Yorführung für Publikationszwecke in die Hand gegeben, auf die
ich mich in diesem Zusammenhange noch vorläufig beziehen möchte.
Die Aufnahmen erweisen einen ganz ähnlichen Vorgang, wie den von
mir berichteten. Vor allem ist auch hier keinerlei Versteckmaterial benutzt
worden (Sack, Zeltchen o. ä.), und vor allem erwecken auch diese
drei Aufnahmen bzw. zwei derselben verschiedenen „Wachstumszustandes
" ganz genau den von mir berichteten Eindruck, daß es sich
keinesfalls um einen wirklichen Wachstumsvorgang handelt.

Aber mindestens ebenso sicher ist der Ausschluß von eigentlichen
Tricks für die Vorführung, ohne daß ich mit diesem Urteil in den
Denkfehler der „Gegenseite" fallen möchte, aus einer Beobachtung unzulässigerweise
zu verallgemeinern. Jedenfalls lassen sich alle anderen
Arten der Vorführung unter diese unterordnen, ganz gewiß aber nicht


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