Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 734
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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734 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 12. Heft. (Dez. 1924.)

art ihres Untersuchungsgegenstandes bisher nahezu völlig im Stich gelassen
hätte. Hier vor allem, in jener berührten Phänomenik, liegt m. E.
eine Möglichkeit des experimentellen Eindringens in dieses Problemgebiet
Daher wende ich mich so entschieden gegen
eine Verdunkelung der Problemtiefe.

Der vierte der von Albert Hellwig benannten „Kronzeugen*
für seine ablehnende Auffassung ist der Nervenarzt Dr. Adolph
F. Meyer in Haarlem (Holland). Von ihm liegt mir nur vor: „Materialisation
und Teleplastie" (München 1922, 62 S.). Die in der Sammlung
„Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens" („Einzeldarstellungen
für Gebildete aller Stände") erschienene Arbeit beginnt: „Wohl unter
der Last der Ereignisse der letzten Jahre... hat der Glaube an Wunder
mächtig zugenommen... Darunter gibt es Leute (sie! Verf.), welche
meinen, die Aeußerungen der Mediumität seien nicht alle erklärlich
durch bekannte Kräfte..." Der Standpunkt Meyers ist schon hiernach
nicht zweifelhaft.

Ganz gewiß k a n n auch eine gegnerische Kritik neue und beacht-
liehe Gesichtspunkte in die Forschung tragen. Das ist bei Meyer nicht
der Fall. Die ganze Seitenfolge istnur eine winkeladvokaten-
kniffliehe Zusammentragung von mehr minder vermeintlichen
Ungenauigkeiten, vielfach rein der äußeren Wiedergabe der
C r o o k e sehen, v. Schrenck-Notzing sehen, G e 1 e y sehen und
Craw fordsehen bezüglichen Untersuchungen, also die Auswirkung
einer gegnerischen Einstellung um jeden Preis, deren Charakter ins-
besondere meine Kritiken unter A und B zureichend dargetan haben.
Natürlich besitzt Meyer keinerlei Erfahrung auf dem
Gebiete seines Urteils! Jch sage: „natürlich"; denn sonst
würde diese Form einer sog. Kritik überhaupt unmöglich sein, welche
dialektisch arbeitet, nicht aber nach naturwissenschaftlich-kritischen Gesichtspunkten
. Selbst da, wo es Meyer keineswegs schwer «fallen
konnte, sich ein haltbares Urteil zu bilden. Nur ein einziges Beispiel
: S. 65 schreibt er: „Eine weitere Stütze für die Echtheit der
Materialisation findet v. Schrenck in einer Vergleichung der mikroskopisch
betrachteten Photographie der ,fluidalen Faser* mit unter ähnlichen
Verhältnissen gemachten Aufnahmen von einem Haar, Seidenfaden
usw. Er will darin durchgreifende Unterschiede erblicken. Auf
mich (Meyer! Verf.) macht jedoch die ,fluidale Faser4 ganz den Eindruck
, ein Haar zu sein; die von v. Schrenck veröffentlichte Abbildung
der mikroskopischen Vergrößerung sieht dem des mikroskopischen
Bildes eines Menschenhaares sehr ahnlich/4

Also Meyer stellt der v. Sehrenckschen einfach eine
gegenteilige Behauptung gegenüber und fühlt sich offenbar
nicht im geringsten verpflichtet, sie zu belegen, z. B. durch Abbildungen,
wie es v. Schrenck getan hat. Dieses Verfahren ähnelt z. B. jenem
v. Kl inckowstroems betreffs der Eigenschaften der Mangobaumblätter
. Es ist typisch für die Kampfesweise in allen solchen Arbeiten
. Man gibt Werturteile ab, man liefert aber keinerlei sachliche


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