Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 746
(PDF, 233 MB)
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746 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 12. Heft. (Dez. 1924.)

eine Bestätigung von physikalischen Schulversuchen
! Ohne daß ich deswegen in die Vertrauenswürdigkeit fder
beiden Forscher den geringsten Zweifel setze; in die subjektive! Ich
unterscheide mich auch hierin von Hellwig, der (S. 74/70) „gerade
auf diesem Grenzgebiet wissenschaftlicher Forschung beinahe alles mit
der Vertrauenswürdigkeit des Forschers stehen und fallen" läßt, also
offenbar unter den Forschern, welche die mögliche Echtheit sog. okkulter
Phänomenik vertreten, solche seines Vertrauens nicht findet,
da er alles, was diese behaupten, auf Tricks und Betrug zurückfahrt,
ihre Angaben zum mindesten als „keines Anspruches darauf'4 wert erachtet
, ohne weiteres als beweiskräftig angesehen zu werden. So schreibt
Hellwig nämlich im Anschluß an seine Polemik gegen Dr. T h o m a:
,.Ganz abgesehen davon, daß das Kriminaltelepathische Institut und die
für seine Erfolge gemachte Reklame das Sprungbrett bedeutete, von dem
aus Dr. Thoma den Sprung in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten
wagen konnte." Wird man der „einträglichen Vortragsreise" gegenüber
anzunehmen haben, daß die ganze Inflation Hellwig scher
Presseangriffe gegen den sog. Okkultismus ihrem Autor ganz uneinträglich
gewesen ist? Ich glaube keine Berichtigung erwarten zu dürfen,
wenn ich das bezweifle.

Hiernach füge ich noch einige Gesichtspunkte zum Verhältnis des
Unbewußten, Unter- und Oberbewußten an. Die besonders von F. G u r -
tis in seinen „Stimmen aus einer anderen Welt*, belichtete Phänomenik
legt im Zusammenschlüsse mit der bezüglichen Literatur im
übrigen den Gedanken nahe, daß im Individualleben geschöpfte Vor-
stellungskomplexe über dasselbe hinaus eine unterbewußte Bewahrung
erfahren können. Das Zugeordnetsein von psychischen Vorgängen und
physischen Besonderheiten (z. B. Sinnes- und Begriffsfelder) ist eine in
den Einzelheiten der Beziehungen allerdings im Hinblick auf den möglichen
Funktionsausgleich nicht restlos identifizierbare Erfahrung, die
Vererbbarkeit physischer Charaktere eine selbst experimentell begründete
Auffassung; es liegt daher kein Grund vor, jene Annahme der
möglichen Bewahrung von psychischen Inhalten, auf welche metapsychische
Erscheinungen hinweisen, ungeprüft abzulehnen. Bei der Voraussetzung
der Erhaltung von Energie und Materie könnte der Gedanke
an ein spurloses Verschwinden der psychischen Inhalte eher wundernehmen
. *

Ob hierbei eine Kontinuität Unbewußtes, Unter-(Vor-) Bewußtes,
Oberbewußtes als geboten anzusehen ist. d. h. ob sich das Unbewußte nur
auf dem Wege über das Unterbewußtsein auszuwirken vermag, bleibe
hier unentschieden; es ist wesentlich eine Begriffsfrage. Von Bedeutung
ist hier nur, daß sich die Aeußerungen des Unbewußten, im vorliegenden
Falle die hellseherischen Aeußerungen, sie mögen echt oder unecht,
d. h. objektiv unzutreffend sein, so oft allegorisch und symbolisch
geben, und daß sie sich auch dann, wenn sich das „Wissen" in normalen
Bildern oder gewohnt akustisch mitteilt, nur schwer fixierbar zeigen.


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