Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 755
(PDF, 233 MB)
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Schröder: Pseudo-Entlarvungen.

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nen... Ein bestimmtes Urteil, daß es sich um photographisch erfaßte
Schnüre handelt, kann ich nicht fällen, halte jedoch eine weitere Prüfung
in dieser Richtung für unbedingt nötig."

Wenn schon R. Sommer hiernach nicht einmal die
Kenntnisse eines An f ä n g er - L i eb ha b er s auf photo-
graphischemGebiete verrät, wenn er zweifelsfreie Schichtf ehler
für die photographische Wiedergabe von Schnüren ansieht, so hätte er
sich doch vorher das Urteil irgendeines Laienphotographen ^einholen,
sollen, um sich darüber zu vergewissern! Das bedeutet eine An-
s t a n dspflicht für jeden, der für sich und andere „menschliche
Rechtschaffenheit" (D essoi r 1. c.) achtet, bevor er in leichtfertigster
Weise Betrugsverdächtigungen verbreitet!
Ich kann diese Kritik auf Wunsch R. Sommers fortsetzen.

Und schließlich Herr Prof. B., Psychiater und Dozent in K. Ich
schulde ihm unter allen Umständen dafür Dank, der letzte Anstoß für
mich zu diesen grundsätzlichen Ausführungen geworden zu sein. Auf B.s
eigene Initiative hin war im direkten Anschlüsse an die fragliche Phäno-
menik — ich gebrauche dieses Wort sinngemäß ganz unabhängig vom
einer Entscheidung für oder gegen die „Echtheit", wie die Ausführung
bereits ergeben hat — am 27. März 1924 Verschwiegenheit über
die strittige Frage vereinbart worden, aber schon am 28. März hat B.
von K. aus — also allereiligbt nach seiner Rückkehr — an mehrere hiesige
Herren äußerst abfällig berichtet. Immerhin habe ich wenigstens
noch nichts Gedrucktes über den „Fall" in die Hände bekommen — ich
darf daher den Namen unterdrücken —, so daß ich ihn hier nur kurz,
soweit zu behandeln wünsche, als er im ganzen Zusammenhange eine
Diagnose aus den mehr minder lose zusammengetragenen Symptomen
gestattet.

B. hat, wie ich bereits einleitend zum C-Teile zitiert habe, den
paraphysikalischen Phänomenen „immer besonders skeptisch gegenübergestanden
". Wie unsere Gespräche ergeben haben, kannseinLite-
raturinteresse die Registrierung von „19 physikalischen
Medien, die gelegentlich des Betruges überführt" wurden, nicht wesentlich
überstiegen haben. Und seine briefliche Aeußerung
zum „Fall Laszlo", der bekanntlich wegen schwerster Straftaten zu
sechs Jahren verschärftem Kerker verurteilt wurde, erweist, daß z. B. (!)
dieser Fall ihm nur nach den Tendenznachrichten der Tagespresse
bekanntgeworden ist: eine in der Tat sehr eindringliche
Art des Studiums! Nichts anderes aber kann die wissenschaftslose, völlig
ungehemmte Befangenheit und Voreinstellung B.s schärfer umreißen,
als eine briefliche Aeußenmg desselben, daß er „als Gast" im
Hause des „Mediums" „sehr freundlich aufgenommen sei, allerdings
damit man ihn anführen könne". Die grobe Ungehörigkeit
einer solchen Auffassung wird noch skandalöser,
wenn sich ergibt, daß B. sich gänzlich ungebeten hat vorstellen ?und
im Verfolge seines wiederholten Anrufes hat einigermaßen erzwungen


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