Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 759
(PDF, 233 MB)
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Schröder: Pseudo-Entlarvungen.

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berühren kann. Das Urteil Dr. Drehers über Max Dessoir als
„eines geistreichen Schriftstellers", der „in den Kreisen seiner Fachgenossen
nicht für mehr gilt", ist mir sehr wohl bekannt gewesen. Ich
betrachte diesen Hinweis als die Absicht einer Unterstreichung
meines Urteils. Wenn ich mich in meiner Kritik nicht darauf
bezogen habe, geschah es deswegen, weil ich der objektiven Begründung
dieser subjektiv deutbaren Wertung nicht nachzugehen vermag
und dem „okkulten" Gebiete abliegende Leistung hier nicht zur
Beurteilung steht. Uebrigens enthält jenes Urteil implizite
einen schweren Vorwurf gegen die Fachgenossen',
die „offizielle Wissenschaft", welche es ruhig mit ansieht, wie Max
Dessoir sogar in der Tagespresse (also vor einem durchweg auf
das Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Berichteten eingestellten
Leserkreise) namens der „offiziellen Wissenschaft" spricht, und die so
zur „Irreführung der öffentlichen Meinung" ruhig beitragen läßt. Der
Hinweis z.B. Albert Hellwigs auf Moll, Dessoir usf. als
Autoritäten erweist zudem die unbedingte Notwendigkeit einer sachlich
gründlichen Ablehnung der Autoritätsansprüche dieser „Schriftsteller"!

So haben auch in diesem Wintersemester sowohl Moll wie Dessoir
„gemeinverständliche Vorträge" in der Urania bzw. Lessing-Hoch-
schule gehalten. Ich hatte gehofft, Moll werde sich im Vortrage vom
10. Oktober 1924 auf den Inhalt mieiner Kritik vom August 1924 der
„Psychischen Studien" mit der an ihm gewohnten Deutlichkeit äußern.
Er hat aber nicht einmal im Verfolge einer direkten Abgabe des Heftes
dem auf diesem gestellten Ersuchen einer Bezugnahme im Vortrage vom
17. Oktober entsprochen. Es muß«zugegeben werden, daß sich Moll
sehr viel weniger drastisch als früher, stellenweise überraschend verbindlich
, zum Schlüsse sogar dahin, daß er die Existenz okkulter
Phänomene nicht bestreite, ausgesprochen hat.

Die Frage der „Beweislast", welche Dreher weiter anschneidet
(s. He 11 wi g), bedeutet, wie schon früher gesagt, zunächst eine von
niemandem je bestrittene Selbstverständlichkeit der Verpflichtung.
Dreher berücksichtigt aber nicht, daß der „wissenschaftliche Okkultismus
" diesen Beweis einwandfrei in einer Fülle von Fällen
(deren sich einige in meiner Sammelkritik zitiert finden) geführt
zu haben behauptet. Die in meiner Kritik nachgewiesene Methodik
der Ablehnung seitens der Gegner besteht demgegenüber im
Verschweigen jener Fälle bzw. sogar in einer unwahren Wiedergabe,
selbst von Berichten und Protokollen, bzw. in leeren Betrugsbehaup-
tungen ohne sachliche Begründung und in Angriffen gegen das auch
vom „wissenschaftlichen Okkultismus" bekämpfte Parasitentum auf
dem Gebiete, wie es sich jedem anderen Gebiete, z. B. als Kurpfuscherund
Winkelkonsulententum, ebenfalls anhängt. Wie auf jedem anderen
Wissensgebiete ist auch auf dem sog. okkulten Literaturstudium
und Erfahrung für die Beurteilung
nötig! Ohne Zweifel ist z.B. Henning zur Bekanntgabe der behaupteten
Tricks, Hellwig zur Vorführung der Nachahmung durch


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