Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 763
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Schröder: Pseudo-Entlarvungen

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ihre Fähigkeiten aus noch zu entdeckenden Quellen über Taschenspielertricks
schöpfen?

Das, was der „wissenschaftliche Okkultismus" anstrebt, ist, wissenschaftliche
Erkenntnis in das „Dunkel" auch dieses Gebietes
zu tragen. „Wunderdinge suchen, neben Scharlatanen
, die es auf jedem Gebiete gibt, nur eben jene
eigenartigensog. Kritikeraufihmllst etwa die Psychologie,
das höchsteigene Gebiet eines wesentlichen Teiles dieser hochmögenden
Herren sog. Kritiker, ein Wundergebiet? Nein? Bilden sich denn diese
„Psychologen" ein, etwas von der Psyche zu „wissen"? Ist ihnen der Inhalt
ihres Forschungsgebietes weniger „verborgen", „dunkel"? Vielleicht
sehen sich die Herren denn doch erst einmal auf ihrem ängstlich b&-
hüteten Gebiete um, ehe sie Unkenntnis der letzten Ursachen von Erscheinungen
anderen zum Vorwurf machen!

Ich wurzele auch heute noch fest in meinem Wissensgebiete jahrzehntelanger
Arbeit, der experimentellen Biologie und Psychologie auf
entomologischer Basis, und blicke vonihmmitEntsetzenauf
denTiefstandeinerKritik,wiesiesichgegendassog.
okkulte Gebiet breit macht. Mögen die betreffenden „Kritiker
" nicht weiter altersbemooste Phrasen dreschen, mögen sie sich
eine halbwegs geordnete Literatur-Kenntnis aneignen, zumal Erfahrungen
nicht immer zu Gebote stehen können, mögen sie wenigstens
z. B. ProtokoUe und Literatur-Zitate richtig bringen und ihre Leser in
dieser Beziehung nicht mißleiten, mögen sie überhaupt bei der Wahrheit
bleiben: dann, aber auch nur dann werden sie eine beachtenswerte Kritik
liefern können. Ihre Kritik von heute bedeutet „eine
Irreführung der öffentlichen Meinung" (Dessoir I.e.).

Die „Kritiker" mögen nicht Kinder und der Phänomenik kenntms-
und ratlos gegenüberstehende Laien zu ihren Versuchen heranziehen,
sondern erfahrene Vertreter des „wissenschaftlichen Okkultismus". Ich
erbiete mich ihnen, um es ausdrücklich zu wiederholen, als Versuchs-
Objekt bzw. -Subjekt und bin bereit, die Belehrung, welche mit lautem
Marktgeschrei verkündet wird, noch obendrein hoch zu honorieren!
Mehr kann ich nicht tun," um ihrer teilhaftig zu werden und Bie dem
„wissenschaftlichen Okkultismus" zugänglich zu machen. Herausmit
den „Triok-Phänomeniken"!

Sonst müssen mir die Herren schon gestatten zu schließen, daß
sich ihre sog. Kritik nur allzu oft unter aller Kritik hält!

Schon schreibt MaxDessoir — zeitlich vor meiner Kritik seiner
Kritik — von einer „Krise des Okkultismus" („Vossische Zeitung" vom
i3. Juli 192/1), schon fabelt ein Anonymus vom „Untergangdes Geisterlandes
" („Berliner Tageblatt" vom 16. Juli 1924). Gemach, die
Herren! Die einzige Krisis, welche sich für die „okkulte" Forschung
feststellen ließe, ist jene, daß sich in den letzten Jahren überraschend
viele Wissenschaftler für die mögliche Echtheit ausgesprochen
haben, also eine Krise zum Leben, welche die wissenschaftliche


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