Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 772
(PDF, 233 MB)
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772 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 12. Heft. (Dez. 1924.)

Bitte um Auskunft. Seine Anfragen sollen derartig abgefaßt gewesen
sein, daß er auf Ablehnungen hoffte. Diese Ablehnungen sind ihm
aber in den meisten Fällen nicht zuteil geworden. Soweit mir Antworten
bekannt geworden sind, haben sich alle diejenigen, für welche
der Hellseher gearbeitet hat, geradezu glänzend über ihn ausgesprochen
. Was nun Herr Dr. Hellwig mit den Antworten anfangen
wird, weiß ich nicht. Auf alle Fälle fand ich es verletzend, daß er
hinter meinem Rücken derartige Anfragen, ohne mich zu fragen,
losläßt.

Es ist schade, daß ich Herrn Dr. Hellwig- in Berlin nicht gesprochen
habe, sonst hätte ich gleich von vornherein auf Grund meiner
Menschenkenntnis gewußt, ob ein weiteres Verhandeln mit ihm
möglich gewesen wäre. Ich bedauere nur die inzwischen verstrichene
kostbare Zeit.

Wie ich Ihnen schon schrieb, haben neuere Versuche geradezu
glänzende Ergebnisse gehabt, die demnächst in einem Buch zusammengefaßt
werden sollen.

Mit den besten Giüßen Ihr ergebenster

Bentlage, Verlagsdirektor.

Ein derartiges Vorgehen des Herrn Hellwig konnte ich natürlich
damals bei meiner Absicht, eine Bekannischaft beider Herren zu vermitteln
, nicht voraussehen. Er hat zwar durch dieses sein Verhalten
zu unserer Freude verraten, wie und auf welche Weise er sich das
Material zu seiner „kritischen" Stellungnahme zu beschaffen versteht,
aber andererseits macht er seinen „Gegnern" Vorwürfe, wenn sie sich
eines ähnlichen Verhaltens schuldig machen. Klingt es doch wie eine Rüge,
wetnY wir in dem schon zitierten Aufsatz: „Moderne Erinnyen" im Augustheft
den Satz lesen: „In eineT ,Bericht^gungr, deren Aufnahm e'Rektor See-
Hng in die ,Berliner Börsenzeitung' veranlaßte, ohne mich davon

zu benachrichtigen"____ Hiernach sollte man annehmen, daß

er, Herr Hellwig, wohl ein Gefühl dafür haben dürfte, daß sein Verhalten
in obigem Falle für Herrn Bentlage unbedingt etwas Verletzendes.an
sich haben mußte. Es wirft der Brief aber auch sonst auf die Geschäftigkeit
und die Methoden des Herrn Hellwig ein charakteristisches
Licht, der natürlich — wie uns auch aus anderen Fällen bekannt ist —
immer auf dem Sprunge sein muß, sich Beute zu erhaschen, die er
dann im deutschen Blätterwalde weidlich auszuschlachten gedenkt.

In dem wir jedoch hiermit in den „Psychischen Studien" nunmehr
einen deutlichen Trennungsstrich ziehen gegen „Forscher" und „Kritiker
" von der Art des Herrn Hellwig, glauben wir zum Schluß feststellen
zu müssen, daß Herr Landgerichtsdirektor Dr. Albert Hellwig
das Recht verwirkt hat, über die Wahrheitsliebe anderer Personen
überhaupt ein Urteil zu fällen, was für die Zukunft wohl von einiger
Bedeutung sein dürfte. Wir wollen ihm die von ihm selbst
stammenden und zu Anfang schon gebrachten Worte in die
Erinnerung zurückrufen: „Wer nicht das unbedingte Streben
zur Ehrlichkeit und Wahrheit um jeden Preis
hat, der muß aus der wissenschaftlichen Aera mit
Schimpf und Schande ausscheiden," und abschließend
wollen wir ihm, dem unentwegten Theoretiker, noch ein Wort zur Beherzigung
auf seinen weiteren schriftstellerischen Weg mitgeben:

„Dagegen sein — ist viel,
Dabei sein — ist alles!"


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