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Ludwig: Ein Spukfall.

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1 ann. In diesem Sinne sind Stofflosigkeit und Grenzenlosigkeit nder
Unendlichkeit einander gleichzusetzen, und da sie zweifellos vorhanden
und einem Etwas, nämlich der Kraft, eigentümlich sind, so müssen
sie irgendwie wirksam sein, und zwar in ihrer, der vierten Dimension
.

Beim Durchdenken dieser vierten Dimension drängt sich unwillkürlich
die Betrachtung ihres Korrelats, einer fünften Dimension,
auf. Die Dimensionen eines Körpers laufen nicht nur von innen nach
außen oder von einer seiner Begrenzungen nach der ihr gegenüberliegenden
, sondern sie laufen auch ebensowohl von seinen Außenflächen in
sein Inneres hinein, wo sie sich begegnen. Die Flächen begegnen sich
nach unserer mathematischen Auffassung in einer oder vielen anderen
Flächen, diese in einer oder vielen Linien, diese wieder in einem oder
vielen Punkten. Alle diese Bestimmungen bedeuten aber, wie schon erwähnt
, je ein Nichts. Sieht man nun wieder von dem Körperstoff (ab
und versucht sich eine außen unbegrenzte Bewegungsrichtung in dieses
Nichts hinein vorzustellen, so erkennt man die innere Grenze des
Wahrnehmungsvermögens. Denn kein naturwissenschaftlicher Denker
wird daran zweifeln, daß in dem für uns trotz aller Hilfsmittel unerkennbaren
engsten Gebiete der Kraft noch Wirkungen — und zwar
sehr bedeutsame — verborgen liegen.

So waltet also die Kraft, aus der überwältigenden Unendlichkeit
kommend, bis in den unfaßbaren Punkt hinein und umgekehrt. Es ist
kleinlich, engherzig und in gewissem Sinne anmaßend, wenn wir dieser
sich unwiderstehlich auf drängenden U#berzeugung gegenüber von , Richtung
" und „Ausdehnung" sprechen, die wir doch nur in Ideenverbindung
mit dem wahrnehmbaren Stoff denken können. In bezug auf
seine Wahrnehmbarkeit erkennen wir freilich nur drei Dimensionen
; fassen wir diesen Begriff aber im höheren Sinne auf ., indem wir
uns bemühen, ihn auf die reine Kraft anzuwenden, dann eröffnet sich
unserem Geiste eine weite Perspektive, in der unsere bisherigen drei
Dimensionsbegriffe als unbedeutende Staffage beiseite stehen und die
allgewaltige vierte und fünfte Dimension das Geistesbild mit blendendem
Glänze erf üllen.

Ein SpukfalL

Von Hochschulprofessor Dr. Ludwig.

Durch Herrn Pfarrer Dr. Ried in Grönheim (Mittelfranken) bin
ich ermächtigt, den folgenden Fall zweifellos animistischen Spuks, der
seinerzeit auch das Gericht beschäftigt hat, zu veröffentlichen. Die Prozeßakten
des Amtsgerichts Günzenhausen sind, wie Herr Pfarrer Dr. Ried
auf seine Anfrage hin erfuhr, leider eingestampft worden, doch beruhen
clie folgenden Mitteilungen teils auf Niederschriften, die damals
zur Zeit des Prozesses im Pfarrarchiv niedergelegt wurden, teils auf den
vor dem jetzigen Pfarrer gemachten Aussagen noch lebender Zeugen.
Als 1899 infolge der notwendig gewordenen Erweiterung der Pfarr-