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Vom Büchertisch.
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direkte Stimmen, Elongationen und besonders auch der Feuertest,
Hier finden wir auch den Originalbericht über Homes berühmte
Levitation, wobei er einmal durch das eine Fenster hinausschwebte und
durch ein anderes zurückkehrte. Allerdings muß betont werden, daß
es sich nicht um wissenschaftliche Sitzungen im strengen Sinne des
Wortes handelt, aber die Berichte haben trotzdem hohes Interesse,
zumal da manches seitdem unter strengeren Bedingungen erzielt worden
ist. Tischner.
„Survival". Herausgegeben von Sir James Marehant. London, New
York. G. P. Putnam'h Sons. 1924. 7/6.
In diesem Buche setzen sich 12 Autoren mit dem Thema aus-
einander, ich nenne davon Lodge, de Brath, Flammarion, Connan
Doyle, Drayton Thomas, Arthur Hill und Richet. Wie schon diese
Liste ergibt, stehen alle außer Richet positiv zu dieser Frage. Die
metapsychischen Tatsachen spielen in den Erörterungen der meisten
dieser Autoren eine große Rolle und zwar sowohl die parapsychischen
als auch d'e paraphysischen. Ais Skeptiker kann ich jedoch nicht
finden, daß ich durch die Erörterungen mehr überzeugt worden bin,
als durch früher Gelesenes. Die Kapitel „Ueberleben und die Philosophie
" und „Ueberleben und Religion" scheinen mir das Problem
auch nicht in seiner ganzen Tiefe zu zeigen. So wird das Buch wohl
keinen Skeptiker überzeugen. Wer aber nicht als solcher an die Frage
herantritt, findet in dem Buch eine vielseitige Erörterung des Problems
und viel Aufschlüs es darüber, was englisches Denken dazu zu sagen
hat. T i s c h n e r.
William Jarno s. Ftudes et Reflexions d'un Psychist e.
Uebersetzt ans dem Englischen; herausgegeben von Rene Sudre,.
336 Seiten, 15 Frs.
Vorliegender Band der von Sudre herausgegebenen „Internationalen
Bücherei für psychische Forschung", darf auch bei uns auf besonderes
Interesse rechnen, erhält er doch in handlicher, bequem zugänglicher
Form alles, was James auf dem Gebiete d»er Metapsychik geschrieben
hat. Wenn auch manches uns schon aus den ProcecdLigs der S. P. R„
bekannt war, so recht zugänglich waren diese Arbeiten doch nur den
wenigen, die an einem Ort wohnten, wo die Proceedings vorhanden sind,
d. h. nur den Münchnern. Nunmehr hat man alles bequem beisammen.
Der Band enthält unter manchem anderen Interessanten seine Rede, die
er ials Vorsitzender der S. P. R. hielt, seine tiefgründige Studien über
Myers, dann seinen ausführlichen Bericht über die Hodgsonkon trolle der
Frau Pi;per und, was besonders erfreulich ist, seinen letzten Aufsatz,
der ein Jahr vor seinem Tode im „American Magazine" erschien. —
Kürzlich hörte ich von einem deutschen Philosophen, der lange Jahre in
Amerika war, daß James seine bejahende Stellungnahme zur Metapsychik
aufgegeben habe, dieser Band und besonders der letzte Aufsatz ist ein
bündiges Zeugnis dafür, wie stark James immer, und zwar bis in die
letzte Zeit hinein, die Metapsychik bejaht hat. Ueber die spiritistische
Hypothese kommt er zu keinem Ergebnis, er sagt darüber: „Ich bleibe
ein „Psychist", der auf mehr Tatsachen wartet, um Schlüsse zu ziehen."
Alles in allem ein begrüßenswertes Buch! T i s c h n e r.
Die philosophische Bedeutung der mediumistischen Phänomene. Von
Traugott Konstantin Oesterreich. Erweiterte Fassung des
auf dem Zweiten Internationalen Kongreß für Parapsychologische
Forschung in Warschau gehaltenen Vortrags. Verlag von W. Kohlhammer
, Stuttgart 1924, 54 Seiten.
Der von Tischner in seiner Geschichte der okkultistischen Forschung
, II. Teil, S. 251 als „das Bedeutendste, was seit langem über
die metapsychischen Phänomene geschrieben ist", bezeichnete Vortrag
Oesterreichs ist nun in erweiterter Fassung, mit Anmerkungen und
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