Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 69
(PDF, 206 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0073
v. Schrenck-Notzing: Prof. Dr. Fischers Exp. mit Rafael Schermann. 69

1. durch Betasten der Schrift mit den Fingern bei vollständiger
Ausschaltung des Sehens;

2. durch Uebergabe eines verklebten Briefumschlages, in dem sich
ein Schriftstück befand;

3. Erfassen und Erkennen einer von Fischer vorgestellten bestimmten
Person durch psychischen Transfert.

Unter 32 Versuchen dieser Serie ergaben sich 55o/0 Treffer, 22,5o/o
unsichere und 2 2,5 o/o falsche Resultate, bei den 4 Experimenten mit
Kuverttasten i richtiges, i falsches Resultat und 2 fragliche.

8.

Bei Schriftimitation durch psychischen Transfert
waren unter 21 Versuchen i4 Treffer, d. i. 670/0, 5 0/0 waren unsicher
, 280/0 falsch.

Das Gesamtrcsultat der hier geschilderten verschiedenen Formen
der Schriftimitation, in Summa 59 Experimente, ergibt 37 Treffer,
d.i. 630/0, 170/0 unsichere und 200/0 falsche Leistungen.

Die Imitation von Schriften ist ein äußerst komplizierter Vorgang,
für den eine Wahrscheinlichkeitsrechnung kaum möglich ist. Denn ein
JCrraten individueller Eigenarten der Schrift, die nichts anderes als
individuelle und infolgedessen charakteristische Abweichungen von der
uns bekannten Norm der Schriftzeichen sind und auf minimalen und
doch so bedeutsamen Differenzen beruhen, kann überhaupt nicht in Betracht
gezogen werden.

Es mag vielleicht ein MangeFaieser Versuche sein, daß ihre streng
graphologische Seite (Besonderheiten des Ductus, die Schriftlage, die
Buchstabenform usw.) nicht genügend berücksichtigt worden ist, wenn
auch dadurch an dem Ergebnis nicht viel geändert worden wäre. Die
Gesamtsumme der in den verschiedenen Klassen geschilderten Versuche
ist 280, darunter die Zahl der Treffer 180, 2/1 unsichere Resultate und
76 fehlerhafte, d. h. 65 0/0 gelungene, 8o/0 unsichere und 27 0/0 fehlerhafte
Leistungen.

Die einfachste aller Leistungen Schermanns ist das
richtige Erfassen und Erkennen einer Person nach Betrachtung
der Schrift, also auf graphologischer Basis. Bei dieser
Gelegenheit vollzieht sich bei ihm ein psychischer Prozeß, wie z. B. die
Uebertragung einer optischen Vorstellung von einem Menschen auf den
andern, wobei zunächst die sinnliche Wahrnehmung der Schrift mitwirkt
und sozusagen den psychischen Akt vermittelt.

Ein ebenso großes Gebiet seiner Leistungen betrifft nun aber Erraten
und Beschreibung von Personen ohne jeden Anhaltspunkt durch
die Sinnesorgane (rein psychischer Transfert).

Fischer nimmt auf Grund seiner Versuche an, daß es eine äußer-
sinnliche Uebertragung psychischer Vorgänge von TWensch zu Mensch
gibt, die durch Vermittlung irgendeiner uns unbekannten Energie von
Gehirn zu Gehirn zustande komme. Wie die Vermittlung vor sich geht,
ist bis heute völlig in Dunkel gehüllt.


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