Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 72
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0076
Psychische Studien. LH. Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1925.)

ßchaftliche Demonstration für die Realität eines Vorgangs, wie sie hier
vorliegt, erscheint überhaupt nicht mehr möglich, und es ist ein nicht
zu unterschätzendes Verdienst des Professors Dr. Oskar Fischer, durch
seine tiefgründige Studie über Schermann zur Vollendung dieses Bauwerkes
beigetragen zu haben.

Zur Rehabilitierung des Uebernatürlichen.

Von Dr. med. R. A. R e d d i n g i u s , Haag *).

Seit dem Mittelalter hat die offizielle Wissenschaft nicht mehr
einen so hartnäckigen Widerstand gegen neue Tatsachen geboten, wie
in den letzten hundert Jahren gegen Phänomene okkulten Ursprungs
. Zwischen i85o und 1880 veröffentlichten nacheinander die
Professoren Hare, Crookes und Zöllner ihre erstaunlichen, aber unleugbaren
Erfahrungen, aber noch jetzt weisen maßgebende wissenschaftliche
Zeitschriften jede nicht negativistische Besprechung solcher Erfahrungen
ab.

Sollte uns das nicht das Recht geben, einmal zu untersuchen, was
denn eigentlich diese offizielle Wissenschaft ist und welchen Wert man
ihrer Meinung beimessen darf?

Der Mensch ist, wie die meisten Tiere, ein Herdenwesen. Deshalb
fördern einige seiner Triebe die Interessen der Gemeinschaft, zu welcher
er zuf ällig gehört. Neben seiner sexuellen Liebe und der Besorgnis
um seine Nachkommenschaft hat er also moralische Triebe, ist gesellig,
patriotisch, parteisüchtig. Dazu aber ist er, in viel stärkerem Maße als
andere Lebewesen, ein Individuum, welches nicht nur andersartige
Wesen, sondern auch seine Artgenossen und Nächsten bekämpft, um
seine rein egoistischen Triebe zu befriedigen und unter den verschiedenen
Lebensmöglichkeiten die ihm zusagenden zu verwirklichen.

Unberücksichtigt bleibt hier die Frage, wo man die Liebe zur
Kunst und den reinen Wissensdrang unterbringen soll. Jedenfalls
verhalten sich die meisten, welche sich mit diesem, dem Willen
zum Leben nicht zugehörigen Dingen beschäftigen, als Herdenwesen,
während hier und da einzelne sich als Individuen verhalten.
Diese kann man, weil sie selbständiger denken und abschätzen,
Eklektiker *) nennen. Die Herdenwesen aber bedürfen immer der
Autoritäten und folgen ohne Selbstwahl den in ihren Kreisen herrschenden
Meinungen; sie sind Autoritätsgläubige. Die stärkere Individuali-

*) Der Herr Verfasser ist Holländer. Sollte trotz stattgefundener
Darchsi cht noch hier und da eine fremdartige oder nicht sogleich verständ-
icheAus drucksweise auffallen, so bittet man, es zu entschuldigen. (Anm.
der Sehr ittleitung.)

**) Man wolle beachten, daß der Herr Verfasser in dem ganzen Aufsatz
die Worte Eklektiker und eklektisch im Sinne von selbständigen
Köpfen gebraucht: die alles prüfen und das Beste behalten. Die Worte
haben a lso hier nicht den gleichen Beigeschmack von unschöpferischem
Wesen, den man im allgemeinen, wenigstens in Deutschland, damit ver-
e t, sondern einen fast entgegengesetzten. (Anm. der Schriftleitung.)


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