Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 78
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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78 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1925.)

in dieser Hinsicht nutzlos sein wird, wenn wir keine umfassende Erklärung
in Aussicht stellen. Wohl jeder, der sich mit der Erforschung
von Tatsachen okkulten Ursprungs beschäftigte, wird zugeben, daß ihm
dabei stets irgendeine Theorie vorschwebte, wenn auch nicht immer
dieselbe und nicht derart, daß er sie publizieren möchte. Wir können
nun einmal nichts in uns aufnehmen, was für
uns keinen Sinn hat, und es ist unmöglich, die stattlichen Jahrgänge
der Psych. Studien, der Procecdings der Soe. f. psych. Research
und der Annales des Sciences psychiques durchzulesen, ohne an jede
dieser vielen Tatsachen eine Theorie als Maßstab anzulegen. Erklärt
aber eine solche Theorie zugleich bis jetzt rätselhafte Tatsachen, für
welche die Philosophen, Psychologen und Biologen sich interessieren,
dann haben wir eine mächtige Attraktion für die unter ihnen sich befindenden
eklektischen Professoren. Deshalb gehört das Ausdenken solcher
Theorien allerdings zur Aufgabe der Parapsychologie.

In dieser Richtung bemühen wir uns schon, sobald wir für unsere
Tatsachen einen Sammelnamen wählen. So war das 1893 vom Philosophen
Boirac geprägte „parapsychique" besser als das gebräuchliche
„psychique", weil es den außergewöhnlichen, anormalen Charakter der
Phänomene betonte, indem es an der Idee, daß diese psychisch (mental)
seien, festhielt. In dieser Hinsicht möchte ich hier schon anmerken,
daß wir allgemein ein Phänomen physisch und nicht psychisch zu
nennen haben, weshalb man besser täte, von psychisch oder parapsychisch
verursachten Phänomenen zu sprechen. Daß die Ursache
psychisch sein muß, geht ja hervor aus der sich in den Phänomenen fast
immer zeigenden Intelligenz.

Bei der älteren und auch jetzt noch gebräuchlichen Bezeichnung
,,okkult" c achte man sich anfangs eine geheime, nur Eingeweihten bekannte
ganz besondere Ursache, welche man von jeher ,,übernatürlich"
genannt hat. Die uralte Ueberzeugung der Realität des U eher natürlichen
behauptet sich noch jetzt überall, wo es der offiziellen Naturwissenschaft
nicht gelingt, sie zu verjagen. Daß Naturkenntnis niemanden
befähigt, über etwas, das nicht Natur ist, abzuurteilen,
sieht nur eine kleine Minorität der Gelehrten ein, obwohl die offizielle
Wissenschaft, wie schon gesagt, jedes Urteil auf einem wissenschaftlichen
Gebiet, worin der Betreffende nicht approbiert ist, für tadelnswerten
Dilettantismus hält. In Wirklichkeit ist in dieser Sache zum
urteilen nur das philosophische Denken befähigt, das übrigens nicht
staatlich approbiert zu sein braucht.

Betätigt sich nun der Geist nur in natürlicher Weise (ref lektorisch
und assoziativ) oder kann er auch als übernatürliche Ursache wirken?
Es ist hauptsächlich diese sehr wichtige Frage, welche hier erörtert
werden soll. Auf sie geriet ich erst bei meinem Versuch, eine Erklärung
zu finden für die u. a. von mir selbst 1913 UAzweifelhjaft
konstatierte Tatsache, daß gewisse sog. klopfsprechende Tiere auf eine
durchaus von menschlichem Denkvermögen zeugende Weise Fragen zu
beantworten imstande sind. Am dritten Tage nämlich meines damaligen


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