Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 84
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0088
84 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1925.)

irgend etwas in der Natur ohne Verursachung geschehen könnte, widersetzt
sich unser bei allen Veränderungen eine Ursache postulierendes
Denken.

Die Ursache einer Wirkung nennt man eine Kraft. Nur für dies
Ursache bestimmter Wirkungen in höheren Tieren und Menschen hat
man das Wort Wille. Ohne Grund meint man, daß nur der Wille
geistig ist. Beide sind geistig und, indem sie entweder dynamisch oder
statisch (latent) wirken, der Natur angehörig. Insoweit es ohne
zu wirken denkt, wünscht und fühlt, ist das Geistige nicht wahrnehmbar
, weil es außer- oder übernatürlich ist. Nur indem er (z. B. in
unserem Gehirn) wirkt, individualisiert sich der Geist.

Die erste der beim spontanen Denken im Gehirn eintretenden
Veränderungen kann man sich nur durch etwas, was in die Natur eingreift
, also bis dahin übernatürlich war, verursacht denken. Solche Eingriffe
könnten mittelst Schöpfung minimaler Mengen neuer Energie,
aber auch ohne diese, Zustandekommen: es gibt zahllose Beispiele von
der Einwirkung einer Kraft, ohne daß Uebertragung von Energie stattfindet
. Alle Kräfte z.B., welche senkrecht zu der Bewegungsrichtung
angreifen, können Einfluß auf die Geschehnisse haben ohne dabei Arbeit
zu leisten.

Unsere als Reiz fungierenden Willensinipulse sind dynamische Wirkungen
unseres Geistes. Seine latente Wirkungen nennen wir, im Fall
sie angeboren sind, Genen, und falls sie im individuellen Leben erworben
sind, Engramme. Der übrige Teil unseres Leibes ist die
Wirkung vom übrigen uns unterbewußten Teil unserer Ichheit. Die
restierende Natur besteht aus Wirkungen anderer Geister.

Die aus dynamischer und latenter Energie zusammengesetzten Dinge
werden, so lange die sie zusammenhaltende Kraft (Wille) waltet, nur
zerstört durch die dynamische Wirkung einer anderen Kraft (Willen):
ein Atom Nitrogen z. B. durch genügend starke strahlende Energie,
ein Molekül Nitroglyzerin durch einen Stoß, ein Frosch durch den
Magensaft eines Reihers. Einmal ist die Wirkung zufällig, ein andermal
wurde sie für bestimmte Zwecke geplant vom Geist, welcher die
Zusammensetzung schuf. Letzteres ist z. B. der Fall bei Protoplasmamolekülen
, deren durch physiologische Reize bewirkter Zerfall nach
Kassowitz die verschiedensten Lebensverrichtungen verursacht.

Schon die anorganische Natur enthält auf ihren niederen Stufen
soviel, was dann für ihre höhere Stufen zweckmäßig sich erweist, daß
die bewirkenden Ursachen in einem alles umfassenden Geiste zusammenhängen
müssen. In der organischen Natur weisen die tiefgreifenden,
eine Symbiose ermöglichenden Veränderungen, welche zwei stammesgeschichtlich
weit voneinander entfernte Arten erlitten haben, ebenfalls
auf einen solchen Zusammenhang ihrer Urheber hin.

Mentale Suggestion, Telepathie, Hellsehen, Wünschelrute usw. nötigen
uns anzunehmen, daß nicht nur jeder Geist sich seiner eigenen
Wirkungen unmittelbar bewußt ist, sondern daß alle Geister, alles was
an der gesamten Natur (anorganischen und organischen) seinen Körper


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0088