Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 122
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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122 Psychische Studien. LIL Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1925.)

Es geht nicht anders: wir müssen schon der niederen Natur —
ihren letzten wirkenden Bestandteilen — eine Art einfachster Empfindung
und Strebung zuerkennen; wir müssen auf diese schließen aus
den energetischen Vorgängen, die dort stattfinden. Auch von den
höheren Seinsformen, den Tieren oder Menschen, erfahren wir nie —
niemals etwas anderes als energetische Leistungen. Daß wir ihnen
Empfindungen, Strebungen, überhaupt seelisches Innenleben zubilligen,
ist nur ein Rückschluß.

Ein Rückschluß, den wir um so sicherer ziehen, je näher uns
die Entwicklungsstufen des Seins noch sind, für den wir aber mit der
Entfernung das Verständnis einbüßen. Aber wo sich Chlor mit Natrium
verbindet — ein Kristall sich wunderbar aufbaut — ein Billardball
den andern fortstößt — müssen wir mit Sicherheit auf die inneren
Vorgänge rückschließen, die diesen äußeren zugrunde liegen; es ist nur
die materialistische Oberflächenerkenntnis, die das verkennen läßt! Es
kommt eben bei jedem anscheinend noch so mechanistisch verlaufenden
Vorgang letztens auf die Eigenart seiner kleinsten wirkenden Bestandteile
an; sie bestimmen, wie er verläuft. (Also z, B. beim Ball,
aus welchen Elementarstoffen er besteht, der Effekt ist ein anderer,
wenn man es mit Holz, Eisen, Elfenbein zu tun hat.)

So wenig wir also irgendwo in der ganzen Welt — außer in uns
selbst -— nur das geringste vom seelischen Geschehen erfahren, so sehr
sind wir genötigt, es als den Anlaß für alles Aeußere vorauszusetzen.

Das wurde hier noch ausgeführt, um zu zeigen, wie universal die
Gesetze des Geschehens im All sind. Ueberall ist energetisches Geschehen
mit seelischem verknüpft — und müssen wir einerseits in der
anorganischen Natur aus dem erkennbaren energetischen auf das seelische
schließen, so müssen wir anderseits in der organischen Natur da,
wo uns seelisches Geschehen übermittelt wird, annehmen, daß es durch
energetisches zum Ausdruck gebracht wird. Denn lediglich diese energetischen
Leistungen sind es, durch die ein Sein im All auf ein anderes
wirken kann. Das lehrt vollgültig allein die geschlossene Naturkausalität
. Energien sind es, die vom transzendentalen denkenden Subjekt
in den Raum hinausgesandt werden und Kunde geben vom seiner
inneren Verfassung!

Wohl wandern die Gedanken durch den Raum, aber nicht als Gedanken
! Die Gedanken einer Seele bilden sich durch energetisches
Wechselwirken mit den Organen des Erkennens. Diese energetischen
Wirkungen lösen weitere aus, mögen sie als Schallschwingungen beim
Sprechen unser Ohr treffen, als ein Augenausdruck die Gedanken widerspiegeln
oder (vermutlich als Odstrahlungen oder Aetherschwingungen)
dem für diese feinsten energetischen Vorgänge Empfindlichen telepathisch
vom Empfinden anderer erzählen. Ueberall und immer sind
es energetische Vorgänge, aus denen wir die seelischen folgern.

Seelisches und energetisches Wirken sind die an sich verschiedenen,
aber stets zusammen auftretenden Leistungen des Seins. Die seelischen
sind nicht räumlich — sie können nicht den Raum durcheilen wie die
energetischen. Meine Gedanken kann ich nicht nach Amerika schicken,


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