Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 139
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Peter: Phänomene in Island.

139

lieh des Netzes; er sagt, er weiß nicht, ob er die Manifestation findein
würde oder nicht, aber es sei am besten zu sehen, wie es geht.

Gut, denken wir, es gefällt ihm nicht. Er ist nicht sicher, ob er
jetzt auch mit den Dingen, die außer Bereich des Mediums sind, Fußball
spielen kann. Dieselben Stimmen wie neulich grüßen uns und
sprechen. Einige mögen neu sein. Unter anderen reden sie von dem
neuen Einfall mit dem Netz. Der ,Geist* mit der Stentorstimme zweifelt
trotzdem nicht an seiner Geschicklichkeit, die Dinge zu bewegen. Wir
glauben heimlich, daß er sein Versprechen erst ad calendas graecas erfüllen
wird.

Wieder wird eine Hymne gesungen, bis das Medium in tieferen
Trance fällt. Wir horchen aufmerksam, ob sich jemand auf der ersten
Bank bewegt. Wer weiß, ob nicht jemand einen Stock durchschmuggelt,
aber wir hören nichts.

Plötzlich hören wir mit Erstaunen die Musikdose spielen und rund
in der Luft in großer Schnelligkeit sich bewegen. Wir fragen sofort den
Kontrollierenden, was das Medium tut. Er sagt, es sitzt bewegungslos
auf seinem Stuhl und er halte ihm beide Hände.

Wenn der Kontrollierende nicht ein Mann von unzweifelhafter
Ehrenhaftigkeit wäre, würden wir nicht zögern, ihn einen Lügner zu
nennen. Es ist für uns unmöglich, zu glauben, daß er wissentlich die
Unwahrheit sagt, aber wir können uns nicht helfen, zu denken: Ist er
noch bei Verstand? Es m u ß jemand in dem Abteil sein, der sich frei
bewegt und die Musikdose in solcher Weise bewegt.

Nun fällt sie mit dumpfem- Schlag auf den Tisch. Die bekannte
Stimme brüllt durch die Trompete, daß er nicht in Verlegenheit gewesen
sei, die Musikdose zu bewegen, obwrohl sie weiter als gewöhnlich
von dem Medium entfernt gewesen sei. Er ist stolz darauf und fragt
uns, was wir von dieser Geschicklichkeit denken.

Wir denken: Verdammter Kerl! Aber wir sagen nichts. Es beginnt
jetzt dasselbe Spiel, wie in der vorigen Sitzung. Jeder nur bewegliche
Gegenstand wird toll und taumelt umher. Es ist aber doch
etwas ruhiger, als in der letzten Sitzung.

Wiederholt fragen wir den Kontrollierenden, was das Medium tut,
ob es wirklich noch auf dem Stuhl sitzt, und immer kommt dieselbe
Antwort. Wir zünden ein oder zwei Zündhölzer an; wir sehen das Medium
in derselben Stellung sitzen, wie der Kontrollierende behauptet.

Schließlich geht die Sitzung zu Ende, wie neulich. Sobald Weißlicht
ist, prüfen wir die Siegel. Sie sind unberührt. Wir begeben ,uns
in das Abteil, um zu suchen, ob sich nicht etwas findet, das den Lärm
erklärt. Leider finden wir nichts — nicht das mindeste Anzeichen.

Der Präsident der Gesellschaft fragt uns mit überlegener Miene,
was wir von den Phänomenen halten. Offenbar amüsieren ihn unsere
mageren Antworten. Wir gehen nicht in bester Gemütsverfassung heim.
Unser Geist ist verwirrt. Wir müssen immer an diese Wunder Senken
und immer wieder fragen: Wie kann der Betrug ermöglicht wordetn
sein? Wir denken an verschiedene Möglichkeiten, aber sie sind


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