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Hänig: Der Fluidalkörper u. seine experimentelle Erforschung. 163
beseitigt werden können. Denn in diesem Punkte wenigstens, daß im
Interesse der Wissenschaft und positiver Forschungsergebnisse eine
streng wissenschaftliche Kontrolle bei den Versuchen unerläßlich ist,
werden wir selbst mit unseren Gegnern einig sein.
Der Fluidalkörper und seine experimentelle Erforschung.
Von II. Hänig (Rochlitz).
Die moderne Parapsychologie beschränkt sich mehr und mehr auf
die Erforschung der teleplastischen Phänomene, des Hellsehens und
allenfalls der Spukerscheinungen, soweit dafür für das ganze Gebiet
allgemeingültige Erscheinungen festgestellt werden können. Davon ist
besonders die Erforschung der Materialisationen notwendig, damit endlich
einmal wenigstens an e i n e m Punkte gezeigt werden kann, daß die
zahlreichen Behauptungen auf diesem Gebiete nicht auf Selbsttäuschung
zurückgeführt v/erden können. Dagegen ist die Erforschung dessen, was
Durville s. Z. den Fluidalkörper nannte, von der deutschen Parapsychologie
fast völlig vernachlässigt worden« Das einzige, was seit Jahren in
den Psych. St. darüber zu finden ist, ist eine Anfrage, ob diese Erscheinungen
auf die Ausscheidung gasförmiger Ef fluvien zurückgeführt werden
können. Von den neuesten Gesamtdarstellungen dieses Gebietes erwähnten
ihn H. Schmidt (Göschen) und II. Tischner: Geschichte der
okkultistischen Forschung, überhaupt nicht, während E. Buchner (Von
den okkulten Dingen) wenigstens das eine bemerkt, daß ein Nachweis
für das Nachleben des Menschen bzw. für die Unsterblichkeit damit noch
nicht erbracht worden ist. Ich erinnere schließlich noch an die Schrift
A. Hofmanns: Die odische Lohe, der einen Teil der Versuche mit dem
sog. auch von Buchner erwähnten Kilnerschirm nachprüfte und dabei
zu dem Ergebnis kam, daß es sich hier um optische Erscheinungen, aber
nicht um feinstoffliche Körper handle.
Und doch wäre gerade die Erforschung dieses Körpers für den experimentellen
Okkultismus der Gegenwart eine Notwendigkeit, die bestimmt
wäre, manche hier vorhandenen Lücken auszufüllen. Das betrifft
die metaphysische und exakte Seite dieses Problems in gleicher Weise.
Denn da es niemals möglich sein wird, über jene Welt, in die die Phänomene
dieses Gebietes hineinreichen, ein sicheres Urteil abzugeben,
muß es unsere Aufgabe sein, für die diesseitige soviel vorwegzunehmen,
als es möglich ist. Hierbei kommt aber in erster Linie das Phantom des
Lebenden in Betracht. Alles was wir auf seine Wirksamkeit zurückführen
können, fällt für die spiritistische Hypothese weg, selbst wenn
auch im Einzelfall ein Wirken des Astralkörpers nicht nachgewiesen
werden kann.
Wie aus den Forschungen Durvilles hervorgeht, stellt dieser ein
äußerst feines Substrat dar, das sich nach diesen Angaben vom Körper
zu entfernen, Eindruck auf dem Stoff hervorzubringen und sich bis
zur Sichtbarkeit zu verstofflichen vermag, alles Empfindungsvermögen
zieht sich nach Durville in den Fluidal, so daß der Körper des Mediums
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