Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 164
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0168
164 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 3. Heft. (März 1925.)

nach einer solchen Angabe „wie ein Sack" daliegt. Das würde also die
Frage bedeuten, die schon öfters aufgeworfen wurde, ob nicht in diesen
Phänomenen der Ursprung der Materialisationen zu suchen ist. Mit
Rücksicht, daß darüber noch immer die unklarsten Vorstellungen herrschen
, muß gesagt werden, daß an sich kein Grund vorliegt, zwischen
beiden einen Unterschied zu machen, da eine vollkommene Materialisierung
eben nur in der Verlängerungslinie der Durvilleschen Versuche
liegt. Dagegen ist aus diesem Buche kein Fall bekannt, in dem ein solches
Phantom Sprache besessen hätte. Es würde also die Aufgabe bestehen,
zu versuchen (natürlich kann das nur durch hypnotische Beeinflussung
der Versuchsperson geschehen), ob sich der Fluidal soweit verdichten
ließe, daß auch die Fähigkeit zur Sprache bei diesen Erscheinungen zutage
tritt. Allerdings gehören gerade die sprechenden Phantome innerhalb
des Spiritismus zu den größten Seltenheiten, und die Berichte, die
ich davon bei Friese u. a. gelesen habe, sind nicht derart, daß ein absoluter
Beweis für ihre Echtheit gegeben wäre. Hier liegt noch eine
große Aufgabe für die experimentelle Forschung vor, um die hier vorhandenen
Lücken überbrücken zu helfen.

Bemerkenswert sind die Angaben von De Rochas' (Die aufeinanderfolgenden
Leben), daß der Fluidal (oder Astral genannt) jede beliebige
Form annehmen könne. Das führt zu einem weiteren Teile dieses umfangreichen
Gebietes, den Spukerscheinungen. Kindborg u. a. versuchen
diese auf ein außerkörperliches Projektionsvermögen Lebender zurückzuführen
, indem diese imstande seien, ihr Bewußtseinszentram vorübergehend
nach außen zu versetzen (vgl. die bekannten Versuche von De
Rochas), so daß auf diese Weise solche Phänomene zustande kommen.
Mit Rücksicht darauf, daß wir es zunächst mit einer Theorie zu tun
haben, muß versucht werden, ob nicht auch hier der Fluidal zur Erklärung
solcher Vorgänge herangezogen werden kann, da er eben als
solcher eine INachaußensetzung der Empfindung bedeutet. Dabei ist
allerdings bedeutsam, daß die Phantome Durvilles sich nicht allzuweit
von dem Sinneskörper zu entfernen vermochten, während das Verhältnis
des Fluidals zum sog. Doppelgänger, dessen Austreten sich auf große
Entfernungen erstreckt, noch ungeklärt ist. Auch hier liegen Versuche
vor, indem z. B. J. Kerner seine Somnambule veranlaßte, Spukerscheinungen
wie Klopfen usw. hervorzubringen, während über einen Fall
von Heraustreten an einer anderen Stelle berichtet wird — hier liegt
also bereits eine Teilung dieser Funktionen vor, der für die Ermittlung
dieser Vorgänge von großer Bedeutung ist.

Zum Schlüsse sei auf die metaphysische Seite dieses Problems hingewiesen
, und zwar um so mehr, als die Parapsychologie sich gerade
in der Gegenwart immer mehr auf die Phänomene selbst beschränkt,
ohne diese in den großen Zusammenhang, in den sie gehören, einzuordnen
. So notwendig die Feststellung indessen selbst ist, so wird doch die
Frage auch in Zukunft nicht entbehrlich sein, was sich daraus für
unsere Stellung im Kosmos als solchem ergibt, ob auf Grund solcher
Vorgänge ein Nachleben nach dem Tode anzunehmen ist. Wiederholt


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0168