Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 176
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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176 Psychische Studien. LH. Jahrgang*. 3. Heft. (März 1925.)

so hell wie der andere Teil des Kreises, der nicht mit dem Schatten
des Stammes zusammenfiel. Durch mehrmaliges Herantreten und
Hinweggehen konnte ich den Vorgang genau beobachten. Sobald ich
direkt neben dem Baum stand, wurde durch den Schein, der das
Schattenbild meines Kopfes umgab, der Schatten des Baumes mehr
oder minder aufgehoben. Bei Bäumen von größerer als Armesdicke
erzielte ich überhaupt kein Resultat.

Da ich alles das erst auf dem Rückweg, den ich allein machte,
beobachtet habe, kann ich leider keine Zeugen aufbringen. Fest steht
auf jeden Fall das Vorhandensein des rätselhaften Scheins, da er von
zwei Personen gesehen worden ist. Meine damaligen Beobachtungen
habe ich sofort mehreren Bekannten mitgeteilt, komme aber leider erst
jetzt dazu, sie zwecks eventueller Verwendung mitzuteilen.

Vielleicht läßt sich irgendeine Parallele oder eine Erklärung finden
. Mir ist bis jetzt, trotzdem ich hin und her überlegt habe, noch
keine befriedigende Lösung eingefallen.

Hans Kalkoff, Heiiigenstaüt (Eichsf.).

Bemerkungen über gewisse Fälle von Telepathie.

Von Dr. Martin Wagenschein.

Bekanntlich begegnet es vielen Menschen häufig, daß sie an
jemanden lebhaft denken, der kurz danach selbst vor ihnen steht. #Er
kommt vielleicht um eine Straßenecke, tritt ins Zimmer, oder ist sonstwie
plötzlich da, daß man nicht annehmen kann, er könnte unterbewußt
schon wahrgenommen sein, bevor er mit Bewußtsein bemerkt
wurde. Es ist wahrscheinlich, daß in solchen Fällen Telepathie im
Spiele ist. Erlebnisse dieser Art mögen im Folgenden kurz als
„Fälle A" bezeichnet werden.

Interessanter scheinen mir andere Fälle (B) zu sein, die diesen
ähnlich sind: Man glaubt, etwa auf der Straße, einen Bekannten zu
sehen, bemerkt aber, näher gekommen, daß man durch die, oft sehr
geringe, Aehnlichkeit eines Fremden getäuscht worden ist, und begegnet
nun nach ganz kurzer Zeit (1 Minute etwa) dem Bekannten wirklich
. Es wird hier also, zum Unterschied von den Fällen A, an den
Bekannten in der ganz bestimmten Weise gedacht, daß man einen
Fremden mit ihm verwechselt.

Solche Verwechselungen sind mir mehrere Male vorgekommen
und auch von anderen berichtet worden. So z. B. auch, daß jemand
kurz nacheinander zwei fremde Menschen für denselben Dritten
hielt, der bald danach selbst erschien.

Zum Verständnis dieser Fälle B wird vielleicht der folgende
Fall bertragen, den ich vor einigen Monaten erlebte und gleich danach
niederschrieb: Ich saß in dem großen Lesesaal einer Universitätsbibliothek
an einem Tisch und blätterte in einem Buche. Die Eingangs-
tür war halb rechts hinter mir gelegen, der Sa*al spärlich besetzt. Mir
genau gegenüber, an der anderen Seite meines Tisches, etwa 11<9 m
entfernt, saß ein ebenfalls lesender Student, den ich beim Aufblicken
vom Buch öfter ohne Absicht ansah, bis ich nach einiger Zeit den
Eindruck bekam, daß er dem Dr. S. ähnlich sehe. Unmittelbar danach
wandte ich den Kopf nach rechts und sah den Dr. S. zur Türe hereinkommen
. (Warum ich den Kopf wandte, war mir nicht bewußt. Nach
den räumlichen Verhältnissen ist es nicht möglich, daß ich S. schon
vorher mit der Peripherie des Auges bemerkt haben könnte.) Als
ich den Studenten nachträglich noch einmal ansah, erstaunte es mich,
wie gering die Aehnlichkeit mir jetzt erschien.

Man erkennt, daß der Fall B hier nicht ganz rein vorliegt: Die
Verwechselung kommt nicht zustande, nur eine Aehnlichkeit drängt
sich auf.


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