Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 200
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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200 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 4. Heft. (April 1925.)

auf sich beruhen und ist tätig und nützlich in dieser." (a5. 2. 1824.)
„Nach drüben ist die Aussicht uns verrannt, Tor! wer dorthin die Augen
blinzelnd richtet, sich über Wolken seinesgleichen dichtet. Er stehe
fest und sehe hier sich um; dem Tüchtigen ist diese Welt nicht slumm.
Was braucht er in die Ewigkeit zu schweifen!"

Auch auf gewisse formale Züge der naturwissenschaftlichen Methodik
Goethes glaubt sich die Anthroposophie stützen zu können. Richtig
ist, daß Goethe Sinnesbeobachtung und Idee bei der Naturforschung
enge verband, überhaupt danach strebte, jedes Sinnliche zu veredeln und
auch den totesten Stoff durch Vermählung mit der Idee zu beleben.
„Gerade in diesem Vermögen erblickt er die schönste Bürgschaft unseres
übersinnlichen Ursprunges," wie sein Wort an den Kanzler Müller
(29. 4. 1818) kundtut. Aber Goethe bleibt weit von der anthropo-
sophischen Neigung fern, die subjektiv — hellsichtig — erschaute Idee
ohne weiteres als Gewähr objektiver Realität zu nehmen. Als Naturforscher
sah er erst in der durch sinnliche Beobachtung nachgeprüften
und durch sie gestützten Idee ihre „Fruchtbarkeit" und Objektivität
bezeugt.

Kurz, Goethes Einheitslehre hat, nach der methodischen Seite
betrachtet, ihren Schwerpunkt in der Welt diesseitiger Erscheinungen,
die Anthroposophie dagegen bezeichnet das sinnlich wie übersinnlich
Wirkliche als gleich „ er fahrbar" und verteidigt den selbständigen Erkenntniswert
eines vermeintlich übersinnlichen, leibfreien" Hellsehens
in „höhere Welten". Gerade diese Richtung rückt sie in bedenkliche
Nähe zum Mystizismus und läßt sie als eine gefährliche Bedrohung
des natürlichen Wirklichkeitssinns erscheinen. Diesen zu hüten bildet
das Ziel jenes allem Mystizismus abholden, mit einer kritisch geläuterten
Mystik durchaus vereinbaren „Monismus", wie ihn Steiner in seiner
ersten Phase selbst befürwortete, in dem Vortrage über einheitliche
Naturforschung vom 20. 2. iSq3. Noch 1902 definierte er in einem
Vortrage vor Mitgliedern des Giordano Bruno-Bundes die von ihm in
der zweiten Phase empfohlene Theosophie als den „zwischen Naturerkenntnis
und Selbsterkenntnis vermittelnden wahren Monismus."

So ist gerade Goethe ein denkwürdiges Beispiel für einen reichen
und vieltönigen Typus, für einen polyphonen, nicht monomanen (einäugigen
) Monismus, der von einem übergeordneten Standorte aus die
Synthese von Mystik und Wissenschaft vollzieht.

Spukorte.

Von Prof. D. A. F. Ludwi g.

Der den Lesern der Psvch. Studien wohlbekannte Schriftleiter und
Schriftsteller Johannes Iiiig hat in seinem originellen Werk „Ewiges
Schweigen?" eine förmliche Biologie des Spukes und der Erscheinungen
versucht und mit Recht als eines der charakteristischen Merkmale des
Spuks seine lokale Gebundenheit und seine oft Jahre und Jahrzehnte
währende Dauer bezeichnet. Dazu möchte ich den folgenden Beitrag
liefern. Das erste Heft der Zeitschrift ,,Frankenland" 1917 (Verlag von


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