Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 226
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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226 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 4. Heft. (April 1925.)

geben, Referent muß daher auf das Buch selbst verweisen. Ungemein
wichtig und von größter Bedeutung ist jedoch der eigentliche Kern von
Illigs Anschauungen, als erstes vor allem der Hinweis darauf, daß
der traumhafte Charakter des Spukes durchaus an die somnambulen
Zustände gemahnt. Genau die gleichen Regeln, die man für den Traum,
für den Somnambulismus, für gewisse Neurosen, überhaupt für die auf
unterbewußten Vorgängen beruhenden psychischen Erscheinungen beim
Menschen gefunden hat, gelten auch in der von 111 i g meisterhaft dargestellten
Psychologie des Spukes. Dadurch erklären sich auch die so
oft beanstandeten ,,Sinnlosigkeiten" in den Kundgebungen. Daß sich
die ortgebundenen Spuke i schein ungen meist an einen tragischen Todesfall
»anschließen, daß sie eintreten, wenn Sterbende in der Todesstunde
gleichsam inrne werden, daß sie noch viel zu erledigen haben, was versäumt
wurde, oder wenn schwere seelische Emotionen mit dem
Abscheiden verbunden sind, das drängt tu einem Vergleich mit den
durch die Psychoanalyse gewonnenen Erkenntnissen, gestützt durch unser
jüngst erweitertes Wissen um die Gesetze der Autosuggestion. Wie
bei manchen Neurotikern sehen wir auch im Spuk gleichsam ein Abreagieren
, wir stoßen auf den Wiederholungszwang, wir sehen, wie in
der Psychotherapie, daß der Spuk aufhört, wenn das Drückende erledigt
ist. „Sterben — schlafen! Vielleicht auch träumen!" — an diese Worte
Hamlets erinnert uns der Verfasser, wenn er von den Träumen der vom
Körper gelösten Psyche spricht.

Auch der animistisch orientierte Parapsychologe, der ja selbst das
überindividuelle Seelische, das transzendentale Ich, die Entelechie, kurz
eine über den Einzelmenschen hinausragende psychische Potenz, als eine
Grundlage für die Auffassung des Seelischen und seiner Erscheinungen
annimmt, wird unter dem Eindruck der 111 i g sehen Darlegungen zur
Ueberlegung gedrängt werden, ob nicht der Schritt vom überindividuellen
Ich des Lebenden zur Annahme eines den Körper nach dem Tode überdauernden
Psychischen, das imstande ist, für uns Lebeade bemerkbare
und registrierbare Wirkungen auszuüben, doch zu wagen sei.

Wundervoll und erhebend in ihrem tiefethischen Gehalt sind die
seinen Erkenntnissen sich anschließenden philosophischen Gedanken
Illigs, Auch sie müssen im Zusammenhang gelesen und aufgenommen
werden, und ich glaube, niemand, der den Darlegungen des Verfassers
wenigstens in den Hauptlinien folgen konnte, wird sich der tiefen Wirkung
, die sie beim denkenden und fühlenden Menschen auslösen, entziehen
können. Mag der einzelne da und dort prinzipiell anderer Meinung
sein als der Verfasser — die Ansicht, daß II 1 i g uns parapsychologischen
Wahrheitssuchern mit seinem Buche ein großes und wertvolles
Geschenk gemacht hat, dürfte wohl allgemein geteilt werden.

Eingegangene Bücher.

Das Wunder der Autosuggestion durch verborgene Seelenkräfte.
Eine Methode der Heilung von Dr. v. Gulat-Wellenburg, München. Verlage
! er Gesellschaft für Bildungs- und Lebensreform, Kempten i. Allgäu.

Verfasser will den seelisch Suchenden un4 Ringenden in unserer
schweren Zeit einen durch seine einfache und verständliche Darstellung
um so kräftigeren Stab? darreichen, und das Büchlein wird für viele, die*
von dem tausendfältigen seelischen Weh und Ach beladen sind, Trost
und Heilung bringen. S

In derselben Sammlung erschienen: Wunderbare Tatsachen
a u s d e m Reich des Uebersinnlichcn, von Dr. Max Kemmerich
. — Pulsschlag der Welt, Schicksalstage des Menschen und
Schicksalsjahre der Menschheit, von Dr. H. H. Kritzinger. — Hypnose
und Verbrechen von Paul Friede. — Die zwölf Men-
schen typen, praktische Haus-Astrologie von Ludwig Hofmann. Die
Bändchen sind wegen ihrer Preiswürdigkeit und übersichtlichen Darstellung
von bekannten und sachverständigen Autoren den Lesern empfohlen.


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